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Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:55 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Mark Mobius über die Bric-Länder: „Heißes Geld ist größtes Risiko“

Mark Mobius, Franklin Templeton
Mark Mobius, Franklin Templeton

Frage: Globale Bric-Fonds verzeichneten 2009 Rekordzuflüsse. Glauben Sie, dass sich dieser Trend 2010 fortsetzt? Anders gefragt: Werden die Aktienmärkte der BRIC-Länder weiter besser abschneiden als die globalen Märkte?

Mark Mobius: Wir gehen zwar schon davon aus, dass sich die Bric-Märkte auf lange Sicht gut entwickeln, dürfen darüber aber nicht vergessen, dass diese Märkte kurzfristig durchaus Volatilität zeigen können. Ein Investor, der seine Anlagen nicht mindestens vier oder fünf Jahre halten möchte, wird daher möglicherweise keine gute Wertentwicklung erzielen.

Frage: Welches Land oder welche Länder des Bric-Spektrums sprechen Sie im Hinblick auf Aktienanlagen 2010 besonders an?

Mobius: Unsere größten Positionen stammen aus Brasilien, China und Indien, doch wir halten und kaufen auch weiterhin russische Aktien, weil sie reizvoll bewertet sind und langfristiges Potenzial bieten. Auf allen vier Märkten gibt es derzeit Gelegenheiten und es ist schwer, einen besonders hervorzuheben.

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Frage: Welche Sektoren bevorzugen Sie in Bric-Märkten? Viele konzentrieren sich auf konsumabhängige Aktien aus Bric-Ländern.

Mobius: Wir favorisieren zwei Sektoren: Rohstoffe und Konsum. Bevorzugt engagieren wir uns in Unternehmen mit starker Präsenz in der Produktion von Rohstoffen wie Öl, Eisenerz, Nickel, Platin und ähnlichen Produkten. Im Konsumbereich interessieren wir uns für Verbraucherbanken und Unternehmen aus dem Einzelhandel und der Herstellung von Einwegkonsumprodukten.

Frage: Wie lange wird das Auffüllen der Rohstoffbestände noch anhalten? Rechnen Sie angesichts des wackeligen globalen makroökonomischen Umfelds für nächstes Jahr mit fallenden Rohstoffpreisen?

Mobius: Wir rechnen weiterhin mit einem Aufwärtstrend der Rohstoffpreise, teils wegen des schwachen US-Dollar, aber auch, weil die globale Nachfrage nach Rohstoffen langfristig das Angebot übersteigen sollte. Spekulation auf den Derivatemärkten dürfte die Volatilität in diesem Sektor jedoch verschärfen. Wir gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend bei Rohstoffen nicht gleichmäßig verlaufen dürfte.

Frage: Angesichts des anziehenden Konjunkturaufschwungs und des steigenden Inflationsdrucks sieht es so aus, als könnten die Bric-Volkswirtschaften ihre Zinsen als Erste anheben. Wie wirken sich solche Maßnahmen auf die Aktienmärkte aus?

Mobius: Ein Zinsanstieg hat natürlich einen negativen Effekt auf die Märkte, wenn die Inflation nicht zeitgleich anzieht. Steigen die Inflationsraten stärker als die Zinssätze, sind die Auswirkungen unter Umständen nicht so nachteilig. Wir müssen jedoch bedenken, dass die Zinsen nur einer von vielen Faktoren sind, die die Märkte beeinflussen. Es spielen auch viele andere Aspekte eine Rolle.

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