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in FinanzberatungLesedauer: 5 Minuten

Marketing-Experten über Web 2.0 in der Finanzberatung: „Die Wahrung der Online-Reputation wird immer wichtiger“

Stefan Raake und Claudia Hilker
Stefan Raake und Claudia Hilker
DAS INVESTMENT.com: Web 2.0 und Social Media: Was ist das genau?

Claudia Hilker:
Web 2.0 ist ein Schlagwort, das für eine Reihe interaktiver Elemente des Internets verwendet wird. Mit Social Media sind soziale Netzwerke und Netzgemeinschaften gemeint, die als Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen dienen.

DAS INVESTMENT.com:
Was gehört alles dazu?

Stefan Raake: Alle Plattformen, die die Erstellung und den Austausch von gemeinsamen Inhalten ermöglichen. Einige wenige Plattformen dominieren aktuell den Markt; dazu gehören Facebook, Xing, Wer-kennt-wen, StudiVZ und SchülerVZ, Myspace, YouTube und Twitter.
DAS INVESTMENT.com: Alle reden vom wachsenden Stellenwert von Web 2.0 und Internet-Netzwerken. Doch wie sieht es mit der praktischen Umsetzung im Finanzbereich konkret aus?

Claudia Hilker: Das Thema steckt in der Finanzbranche noch in den Kinderschuhen. Andere Branchen wie Musik, Mode und der Lebensmittelsektor sind deutlich im Vorsprung. In Zukunft wird es ein fester Bestandteil im Marketing sein. In unseren Beratungen und Trainings wächst der Anteil sozialer Online-Communitys beständig und der Stellenwert wird strategisch immer wichtiger.

DAS INVESTMENT.com: Wo tun sich Finanzberater in diesem Bereich besonders schwer?

Stefan Raake: Viele Finanzberater stehen den neuen Entwicklungen verständlicherweise zögerlich gegenüber. Sie wissen noch nicht, was Social Media ist und wie sie es gewinnbringend für ihre Geschäfte einsetzen. Und das Einarbeiten in das Thema ist gar nicht so leicht, weil es so viele neue Anwendungsmöglichkeiten gibt. Dies erfordert eine grundsätzlich neue Herangehensweise.

Claudia Hilker: Einige halten das Ganze für völligen Blödsinn, andere sehen darin die geniale Lösung. Beide Extreme sind falsch. Hier gibt es ein Defizit in der Kenntnis der realistischen Möglichkeiten. Andere schätzen es schon sehr gut ein, nutzen es aber oftmals recht einseitig und unregelmäßig – frei nach dem Motto: „wir nutzen Web 2.0, indem wir einmal über Twitter gepostet haben". Fakt ist: Online-Netzwerke werden zu wenig strategisch in die Wertschöpfung eingebunden.

DAS INVESTMENT.com: Seriosität ist das A und O in der Finanzberatung. Wirkt ein Berater nicht unseriös, wenn er Plattformen wie Facebook & Co. zur Kunden-Akquisition nutzt?
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