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Marktanalyse In diesen Märkten schaffen aktive Fondsmanager Mehrwert

Ruinenstadt Machu Picchu in Peru: Lateinamerika zählt zu den aussichtsreichsten Anlageregionen für aktives Fondsmanagement.
Ruinenstadt Machu Picchu in Peru: Lateinamerika zählt zu den aussichtsreichsten Anlageregionen für aktives Fondsmanagement. | Foto: Amanda Kerr

Ob Fondsmanager den Markt schlagen können, hängt von vielen Faktoren ab. Der Erfolg von aktiven oder passiven Anlagestil wird beispielsweise vom politischen Umfeld oder Stand des Konjunkturzyklus beeinflusst und variiert damit auch zwischen verschiedenen Märkten oder Regionen. Für die optimale Portfolioallokation ist daher ein differenzierter Blick gefragt.

Aktive Manager konnten punkten

Nachdem 2018 lediglich 24 Prozent der aktiven Manager positives Alpha generieren konnten, hat sich das erste Quartal 2019 für diesen Managementansatz verbessert (siehe Lyxor Alpha/Beta Allocator Q1 2019). Immerhin 38 Prozent der aktiven Manager konnten ihre jeweilige Benchmark übertreffen. Mit 42 Prozent gelang dies im Fixed Income-Bereich im Durchschnitt öfter als bei Aktien – dort waren es lediglich 36 Prozent.

Marlène Hassine Konqui, Lyxor Asset Management

Die positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf unterstützende Finanzpolitiken der Zentralbanken, staatliche Stimuli in China und insgesamt geringere politische Unsicherheiten zurückzuführen. Davon hatten aktive und passive Manager gleichermaßen profitiert. In den kommenden Monaten bieten passive Strategien Vorteile.

Die weitere Erholung von Markt und Wirtschaft dürfte eher verhalten ausfallen. Die wirtschaftlichen Treiber sind begrenzt und zu großen Teilen bereits eingepreist. Im weiteren Jahresverlauf könnten sich jedoch auch für aktive Manager weitergehende Opportunitäten auftun. Das wird primär von der Entwicklung der politischen Unsicherheiten abhängen.

USA bieten uneinheitliches Bild

Angesichts der auslaufenden Reflationspolitik der Federal Reserve (Fed) nähert sich die US-amerikanische Wirtschaft dem Rest der Welt an. Dennoch bestehen für die USA nach wie vor solide Fundamentaldaten und passive Strategien könnten zusammen mit einem vorherrschenden Tiefstand bei Gewinnwarnungen nach einer kurzfristigen Konsolidierungsphase einen Aufschwung erleben.

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Erfolgreich Alpha zu generieren ist dagegen schwieriger und nur in bestimmten Marktsegmenten möglich. Durch die im kommenden Jahr anstehende Präsidentschaftswahl dürfte die US-amerikanische Politik in naher Zukunft weniger disruptiv sein und Investoren so im Bereich der US-Small-Caps und auf einem Sektor-Level Opportunitäten bieten. Bei Mainstream-Anlagen im aktiv gemangten Bereich bleibt es eine Herausforderung.

Europa, Japan schwer voraussagbar

Anders als in den USA förderten die politischen Gegebenheiten in Europa und Japan ausschließlich passive Anlagestrategien. Die Wirtschaft der Europäischen Union ist nach wie vor durch eine starke Exportabhängigkeit und schwächelnde Mitglieder gekennzeichnet. Außerdem haben sich politische Ungewissheiten, allen voran der Brexit, noch immer nicht geklärt.

Dieser könnte Unternehmen und aktive Investoren noch weitere sechs Monate beschäftigen und sie daran hindern, klare Anlageentscheidungen zu treffen. Dennoch ist ein Soft-Brexit insgesamt wahrscheinlicher und biete Potenzial für passive Anleger.

Ähnlichen Herausforderungen stehen aktive Fondsmanager in Japan gegenüber. Zwar bietet ein Handelsabkommen zwischen den USA und China die Möglichkeit, Druck vom Exportsektor zu nehmen. Verzerrungen durch eine zurückhaltende Bank of Japan, eine stärkere Sensibilität für Yen-Schwankungen und ein Mangel an Katalysatoren vor der Mehrwertsteuererhöhung können aktive Manager jedoch einschränken.

Positive Aussichten für Schwellenländer

In den Emerging Markets sind die stimulierenden Maßnahmen der chinesischen Regierung zwar bereits eingepreist. Ich rechne aber mit positiven, nachgelagerten Effekten auf die Investitionsausgaben und das Vertrauen in Schwellenländer. Darüber hinaus sollten die zurückhaltenden Politiken der Zentralbanken in Schwellen- und Industrieländern, eine wenig bedrohliche Inflationsrate und ein sich stabilisierender US-Dollar die Wirtschaften der Schwellenländer begünstigen.

Zwar bewerten wir die Chancen für passive Investoren positiv, favorisieren für diese Region aber insgesamt ein aktives Fondsmanagement, das im Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Länder erfolgreich Alpha generieren kann. Opportunitäten bieten sich etwa bei den sich verändernden Wertschöpfungsketten in Asien, Sanktionen gegen Russland oder Reformen in Lateinamerika. 

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