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Marktausblick 3 große Fragezeichen beschäftigen die Märkte

Schiffscontainer im belgischen Antwerpen
Schiffscontainer im belgischen Antwerpen | Foto: pixabay.com
Philippe Ithurbide, Amundi Asset Management; Foto: © Alexandre Guirkinge

Anfang 2016 blickte die Finanzwelt besorgt nach China. Der Einbruch an den dortigen Börsen und erneute Zweifel an der Weltkonjunktur zogen die globalen Aktienmärkte in den ersten Wochen des Jahres mit nach unten. Anfang 2017 ging der Blick zunächst in die USA, und die Investoren zeigten sich erfreut.

„Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten verspricht eine radikale Wende in der US-Steuerpolitik. Die Prognosen fürs Wirtschaftswachstum wurden bereits angehoben, und die Märkte erwarten, dass dieser Impuls sich bis nach Europa auswirkt“, sagt Philippe Ithurbide, Chef der Research-Abteilung bei Amundi Asset Management.

Kein „einfaches“ Jahr für Investoren

Hinzu kommen positive Meldungen aus dem makroökonomischen Bereich, die die Aktien- und Unternehmensanleihenmärkte beflügelt haben. Schon nach der Wahl Trumps im November zogen die Märkte an. Der überraschende Wahlausgang löste bei Investoren nicht die erwartete Unsicherheit aus: Mit den Hoffnungen auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum stiegen die Inflationserwartungen und zogen die langfristigen Zinsen mit nach oben.

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Auch wenn die Stimmung der Anleger zurzeit gut ist: Ein einfaches Jahr für Investoren dürfte 2017 nach Ithurbides Ansicht dennoch nicht werden. Vielmehr werden die Märkte zwischen Hoffnung und Unsicherheit hin- und hergerissen sein. Der Amundi-Stratege sieht vor allem drei große Fragezeichen, die die Märkte beschäftigen dürften. Erstens werde es spannend, wie sich die Wahl Trumps tatsächlich auswirkt.

Wird es wirklich radikale Veränderungen geben? Wie werden die Effekte auf das Wachstum, den Dollar und die Emerging Markets sein? Im Großen und Ganzen hält Ithurbide die positiven Auswirkungen von Trumps Politik für eher überschätzt. Ganz anders seine Meinung zum zweiten großen Thema des Jahres: die politische Situation in Europa. Hier sieht er die negativen Auswirkungen eher als übertrieben an.

Die dritte große Unsicherheit ist der Brexit. Bislang haben die europäische Wirtschaft und speziell die britische Wirtschaft noch nicht stark reagiert. Ithurbide befürchtet jedoch, dass die langfristigen Folgen für Großbritannien nicht unerheblich sein werden und dass negative Effekte bislang unterschätzt werden.