Marktausblick Die Gewinner und Verlierer der Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft hat sich weiter gefestigt, und die Belebung ist breit aufgestellt. So zeigt sich die US-Konjunktur anhaltend robust, die Wachstumsdynamik im Euro-Raum ist recht kräftig, Chinas Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, viele Schwellen-länder haben die Rezession überwunden und stabilisieren sich. Vielfach sind Risiken in den Hintergrund geraten, sie bestehen aber nach wie vor.
Im Euro-Raum hält die heterogene wirtschaftliche Entwicklung an: Strukturprobleme sind nicht nachhaltig gelöst und aufkommende Probleme können immer wieder verunsichern und den Bestand der Euro-Zone in Frage stellen.
Auch für die Schwellenländer bestehen nach wie vor politische Risiken sowie strukturelle Wachstumshemmnisse. In China bleiben die hohe private Verschuldung und das Schattenbankensystem Risikofaktoren, und in den USA führt die Unberechenbarkeit der US-Regierung immer wieder zu Verunsicherung.
Abkehr von lockerer Geldpolitik
In diesem Umfeld grundsätzlich guter Konjunkturdaten, aber anhaltender Unsicherheiten verhalten sich die großen Notenbanken grundsätzlich zögerlich bei der Abkehr von ihrer lockeren Geldpolitik, wobei es Unterschiede gibt: In den USA sind die Renditen relativ niedrig und der Dollar ist relativ schwach geblieben, obwohl die Fed in den letzten sechs Monaten ihren Leitzins dreimal angehoben hat. Dies festigt die Erwartung einer weiteren Zinsanhebung Ende 2017 nach erfolgter Fed-Bilanzreduzierung.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
In der Euro-Zone hingegen wirkt die Geldpolitik durch die Euro-Aufwertung sowie die Zinskurvenversteilung straffer, obwohl die EZB von konkreten Maßnahmen für eine geldpolitische Wende noch weit entfernt ist. Sie wird im Herbst über den weiteren Verlauf des Aufkaufprogramms entscheiden. Die aktuellen Entwicklungen könnten die geldpolitische Wende in Europa verzögern.
Dollar sollte an Stärke gewinnen
Mit der Ausweitung des Zinsdifferenzials sollte der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder an Stärke gewinnen. Die erwartete Korrektur am langen Ende der US-Zinskurve würde diese Entwicklung zudem festigen.