Marktausblick Droht an den Börsen eine Trendwende?

Lothar Koch, Portfoliomanager bei GSAM + Spee Asset Management
Der Wirtschaft in Deutschland geht es doch sehr gut. Die Steuereinnahmen sprudeln. Der Finanzminister Schäuble wurde gerade wieder von um 19 Milliarden Euro höheren Steuereinnahmen überrascht. Und diese Steigerung folgte auf Rekordniveau. Doch wir sind nicht das Maß aller Dinge.
In anderen Staaten hingegen sieht es deutlich pessimistischer aus. In vielen EU-Staaten sinken die Steuereinnahmen seit Jahren. Die Konsolidierung der Staatshaushalte über Steuereinsparungen ließ die wirtschaftliche Aktivität in diesen Staaten weiter sinken. Die Arbeitslosenzahlen verharren vor allem im Süden Europas auf hohem Niveau. Die Wirtschaft in diesen Staaten leidet. Das rechnet uns der Internationale Währungsfonds (IWF) vor.
Kreditausfälle und Spekulationsblasen
In Frankreich verdienen etwa 15 Prozent der Firmen nicht genug Geld, um ihre Kreditzinsen zu bedienen. In Italien schwankt die Zahl zwischen 20 und 30 Prozent. In Portugal und Spanien liegt die Quote zwischen 30 und 40 Prozent. Die Gefahr, dass irgendwann die Banken unter einer Last der Kreditausfälle selber zusammenbrechen, ist nicht von der Hand zu weisen.
Insgesamt hat sich die Zahl der fälligen und nicht bezahlten Kredite seit 2009 in diesen Ländern, inklusive Griechenland, von 400 Milliarden Euro auf 800 Milliarden verdoppelt.
Auch in anderen Ländern der Welt ist die wirtschaftliche Situation der Unternehmen und Staaten angespannt. Die Anzahl der unterschiedlichen Blasen, die zu platzen drohen, steigt.
In Großbritannien steigen wieder unaufhörlich die Immobilienpreise - vor allem in London. Hier werden Immobilienkäufe inzwischen durch den Staat subventioniert und zu maximal 20 Prozent durch den Staat mit gekauft. Dieser ist dann Miteigentümer und partizipiert an einer möglichen Wertsteigerung. Und natürlich auch an dem Verlust.
Ähnlich sieht es in China aus. Dort sind die Immobilienpreise seit Jahren durch spekulative Bauten gestiegen. Die Leerstandsqoute ist so hoch wie noch nie. Gleichzeitig wächst die chinesische Wirtschaftsleistung deutlich langsamer.
Das würde vor allem das chinesische Schattenbankensystem beeinflussen. Außerhalb der Bilanzen der Banken wurden spekulative Kredite zu hohen Zinsen vergeben. Schätzungen sprechen von rund einem Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung! Ausfälle in diesem Bereich werden eine nachhaltige Auswirkung auf die Weltwirtschaft haben.
Ein erster Ausfall einer klassischen Unternehmensanleihe im März ließ nicht nur die chinesischen Börsen auf eine begrenzte Talfahrt gehen. In Japan und den USA erreicht die Staatsverschuldung neue Rekordhöhen. Die Banken spekulieren weiterhin mit extrem hohen Summen.
Anstatt Immobilienkredite werden jetzt bevorzugt Unternehmenskredite und Ramschanleihen von Unternehmen durch die Banken gebündelt und an Investoren verkauft. Diese haben dann die Unternehmensausfälle zu tragen. Hinzu kommt, dass die Spekulation an den Börsen auf Kredit mit auf Rekordhöhe verharrt.
Megafusionen: Indikator für das Ende einer Hochphase
All das spricht nicht für eine dauerhafte Fortsetzung des positiven Börsentrends der letzten Jahre. Hinzu kommt, dass es wieder Firmenakquisitionen im Milliardenbereich gibt, die ebenfalls ein Merkmal für das Auslaufen eines positiven Börsentrends sind.
Sicher sind jedem noch die Megafusionen und - akquisitionen zu Beginn des Jahrtausends in Erinnerung. Damals kaufte zum Beispiel AOL Time Warner, Daimler Chrysler oder Vodafone den Mannesmann Konzern.
Heute schwimmen wieder viele Großkonzerne im Geld und nutzen das niedrige Zinsumfeld. Aktuell kaufte Bayer für über 10 Milliarden Euro die Sparte mit den rezeptfreien Arzneimitteln von dem US-Wettbewerber Merck. Pfizer bietet für den britischen Wettbewerber Astrazeneka über 100 Milliarden US-Dollar.
Die kanadische Valeant bot 46 Milliarden für den Botox-Hersteller Alergan. General Electric möchte die Energiesparte von Alsom übernehmen. Siemens überlegt sich ebenfalls die Energiesparte des französischen Wettbewerbers zu kaufen.
Vorsicht ist an den Börsen also geboten.
In anderen Staaten hingegen sieht es deutlich pessimistischer aus. In vielen EU-Staaten sinken die Steuereinnahmen seit Jahren. Die Konsolidierung der Staatshaushalte über Steuereinsparungen ließ die wirtschaftliche Aktivität in diesen Staaten weiter sinken. Die Arbeitslosenzahlen verharren vor allem im Süden Europas auf hohem Niveau. Die Wirtschaft in diesen Staaten leidet. Das rechnet uns der Internationale Währungsfonds (IWF) vor.
Kreditausfälle und Spekulationsblasen
In Frankreich verdienen etwa 15 Prozent der Firmen nicht genug Geld, um ihre Kreditzinsen zu bedienen. In Italien schwankt die Zahl zwischen 20 und 30 Prozent. In Portugal und Spanien liegt die Quote zwischen 30 und 40 Prozent. Die Gefahr, dass irgendwann die Banken unter einer Last der Kreditausfälle selber zusammenbrechen, ist nicht von der Hand zu weisen.
Insgesamt hat sich die Zahl der fälligen und nicht bezahlten Kredite seit 2009 in diesen Ländern, inklusive Griechenland, von 400 Milliarden Euro auf 800 Milliarden verdoppelt.
Auch in anderen Ländern der Welt ist die wirtschaftliche Situation der Unternehmen und Staaten angespannt. Die Anzahl der unterschiedlichen Blasen, die zu platzen drohen, steigt.
In Großbritannien steigen wieder unaufhörlich die Immobilienpreise - vor allem in London. Hier werden Immobilienkäufe inzwischen durch den Staat subventioniert und zu maximal 20 Prozent durch den Staat mit gekauft. Dieser ist dann Miteigentümer und partizipiert an einer möglichen Wertsteigerung. Und natürlich auch an dem Verlust.
Ähnlich sieht es in China aus. Dort sind die Immobilienpreise seit Jahren durch spekulative Bauten gestiegen. Die Leerstandsqoute ist so hoch wie noch nie. Gleichzeitig wächst die chinesische Wirtschaftsleistung deutlich langsamer.
Das würde vor allem das chinesische Schattenbankensystem beeinflussen. Außerhalb der Bilanzen der Banken wurden spekulative Kredite zu hohen Zinsen vergeben. Schätzungen sprechen von rund einem Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung! Ausfälle in diesem Bereich werden eine nachhaltige Auswirkung auf die Weltwirtschaft haben.
Ein erster Ausfall einer klassischen Unternehmensanleihe im März ließ nicht nur die chinesischen Börsen auf eine begrenzte Talfahrt gehen. In Japan und den USA erreicht die Staatsverschuldung neue Rekordhöhen. Die Banken spekulieren weiterhin mit extrem hohen Summen.
Anstatt Immobilienkredite werden jetzt bevorzugt Unternehmenskredite und Ramschanleihen von Unternehmen durch die Banken gebündelt und an Investoren verkauft. Diese haben dann die Unternehmensausfälle zu tragen. Hinzu kommt, dass die Spekulation an den Börsen auf Kredit mit auf Rekordhöhe verharrt.
Megafusionen: Indikator für das Ende einer Hochphase
All das spricht nicht für eine dauerhafte Fortsetzung des positiven Börsentrends der letzten Jahre. Hinzu kommt, dass es wieder Firmenakquisitionen im Milliardenbereich gibt, die ebenfalls ein Merkmal für das Auslaufen eines positiven Börsentrends sind.
Sicher sind jedem noch die Megafusionen und - akquisitionen zu Beginn des Jahrtausends in Erinnerung. Damals kaufte zum Beispiel AOL Time Warner, Daimler Chrysler oder Vodafone den Mannesmann Konzern.
Heute schwimmen wieder viele Großkonzerne im Geld und nutzen das niedrige Zinsumfeld. Aktuell kaufte Bayer für über 10 Milliarden Euro die Sparte mit den rezeptfreien Arzneimitteln von dem US-Wettbewerber Merck. Pfizer bietet für den britischen Wettbewerber Astrazeneka über 100 Milliarden US-Dollar.
Die kanadische Valeant bot 46 Milliarden für den Botox-Hersteller Alergan. General Electric möchte die Energiesparte von Alsom übernehmen. Siemens überlegt sich ebenfalls die Energiesparte des französischen Wettbewerbers zu kaufen.
Vorsicht ist an den Börsen also geboten.
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