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Marktausblick Fidelity Die Weltwirtschaft hängt weiterhin an der Geldpolitik

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Japan

Zum Jahreswechsel gab es zaghafte Anzeichen einer Wachstumsbelebung in Japan. Der Konsum schwächelt allerdings immer noch, denn Reallöhne und Ausgaben schrumpfen weiter. Wegen der 2016 erheblich angezogenen Kreditkonditionen ist eine spürbare Beschleunigung von Wachstum und Inflation in den kommenden Monaten eher unwahrscheinlich. Aber dieser Trend hat sich nach der US-Wahl etwas abgeschwächt. Sollten sich die Finanzierungsbedingungen weiter nachhaltig entspannen, wird die von ihnen ausgehende Konjunkturbelastung wohl in der zweiten Jahreshälfte 2017 nachlassen.

Zugleich dürfte die Bank of Japan einer weiteren Abwertung des Yen den Boden bereiten. Mithilfe ihrer Geldpolitik hat die japanische Notenbank erheblichen Einfluss auf den Yen, und in einem Umfeld mit weltweit steigenden Renditen dürfte Japans Wirtschaft von einer schwächeren Währung profitieren. In Kombination mit dem vom letzten Fiskalpaket ausgehenden leichten Schub könnte die japanische Wirtschaft in den kommenden Quartalen stärker wachsen, und der ansonsten düstere und nicht sonderlich von 2016 abweichende Ausblick könnte sich somit aufhellen.

China

Mithilfe der im vergangenen Jahr gewährten massiven Unterstützung aus Peking wächst Chinas Wirtschaft weiter über der Trendrate, und nichts deutet bisher auf eine Verlangsamung hin. Aber diese Stabilität, der alle anderen Ziele untergeordnet werden, hat ihren Preis: Die rasant steigende Verschuldung, der Druck auf den Renminbi und Vermögensblasen (allen voran am Immobilienmarkt) bereiten Chinas Politikern zunehmend Sorgen.

Aber sicherlich wird es noch eine Weile dauern bis Inflationssorgen die Währungshüter zu einer stärkeren Straffung der Zinszügel zwingen. Vielmehr wird die Regierung versuchen, das Wachstum kontrolliert zu bremsen und die Wirtschaft mit mehr fiskalischen Stimulusmaßnahmen zu stützen. Parallel dazu wird man die relativ lockeren Kreditkonditionen beibehalten und versuchen, Kapitalabflüssen einen Riegel vorzuschieben.

Die kurzfristigen Interbankenzinsen verharren unweit ihres tiefsten Stands, während die Unternehmensanleiherenditen etwas von ihrem im Dezember erreichten Hoch zurückgefallen sind. Das lässt vermuten, dass das Neuemissionsvolumen nach der Flaute im Dezember wieder anzieht und die geldpolitischen Zügel locker bleiben. Mit dieser Strategie einer entgegenkommenden Fiskal- und Geldpolitik, flankiert von leichter Straffung, bewegt sich China auf einem schmalen Grat. Eine harte Landung wird man so vermutlich verhindern, nicht jedoch eine deutliche Wachstumsabkühlung.

Schwellenländer

2016 ging von diversen externen Faktoren wie den Stimulusmaßnahmen in China, den steigenden Rohstoffpreisen oder der lockeren Geldpolitik in den Industrieländern Rückenwind für die Schwellenländer aus. Aber ein etwas stärkerer Preisauftrieb beim US-Dollar und die möglichen Folgen protektionistischer Maßnahmen der neuen US-Regierung könnten eine Bedrohung bleiben. Von der Auslandsverschuldung und den Leistungsbilanzdefiziten der Schwellenländer geht insgesamt keine so große Gefahr wie früher aus, was tröstlich ist.

Wichtig ist für Anleger auch künftig eine sehr sorgfältige Länder- und Titelauswahl. Überdurchschnittlich abschneiden dürften Länder, deren Wirtschaft unabhängig von China wächst und die den negativen Auswirkungen von Trumps Wirtschaftspolitik sowie den weltweit strafferen Kreditkonditionen weniger stark ausgesetzt sind. Indien und Indonesien bleiben in dieser Hinsicht Favoriten. Russland hat unterdessen das Schlimmste überstanden, denn am Ölmarkt pendeln sich Angebot und Nachfrage langsam auf einem neuen Gleichgewicht ein. Außerdem ist Russland nicht zu sehr auf China angewiesen.

Brasilien hat eine Zäsur bei seiner Leistungsbilanz hinter sich und zuletzt die Zinszügel wieder stärker gelockert. Fehlende Wachstumstreiber und unterschätzte haushaltspolitische Herausforderungen mahnen jedoch zur Vorsicht, zumal der Real überbewertet ist. Mexiko ist in einer Abwärtsspirale gefangen, aber der Peso gehört vermutlich zu den Währungen, die weltweit am stärksten unterbewertet sind. Malaysia ist wie kaum ein anderes Schwellenland anfällig für einen steigenden Dollar und steigende Renditen. Die Türkei wiederum hat die Talsohle noch nicht erreicht.

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