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Marktausblick Wachstumswerte „Technologieunternehmen sind nicht überbewertet“

Von Lesedauer: 6 Minuten
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Sprechen wir über das Übernahmeangebot des Singapurer Chipherstellers Broadcom für Qualcomm aus den USA. Letztlich scheiterte der Übernahmeversuch an Einwänden der US-Administration. Was bedeutet dies für zukünftige Fusionen?

Furniturewala: Bei dieser Transaktion wurde deutlich, dass die USA Qualcomm für eine Art nationalen Champion halten. Manche Branchen sind deshalb sensibel, weil sie über wichtige Informationen unter anderem für die Verteidigung verfügen. Denken Sie an die Halbleiterbranche. Wenn man sich vor Augen führt, wie frühzeitig sich die USA gegen diese Fusion gewandt haben, scheinen grenzüberschreitende Zusammenschlüsse auf absehbare Zeit nicht sehr wahrscheinlich.

Seit über 18 Monaten wartet Qualcomm auf die Zustimmung der Aufsichtsbehörden aus etwa zehn Ländern zur Übernahme eines anderen Chipherstellers, NXP aus Europa. Alle anderen Länder und Regionen – etwa die EU, Japan, Südkorea und Taiwan–haben bereits zugestimmt, aber die Genehmigung aus China steht noch aus. Angesichts solcher Schwierigkeiten und der großen Verzögerungen glaube ich, dass es in Zukunft erheblich weniger grenzüberschreitende Fusionen und Übernahmen geben wird.

Sie haben den Handelskonflikt mit China schon erwähnt. Ist dies für den Technologiesektor eine große Herausforderung?

Furniturewala: Zurzeit hängt viel von der Antwort Chinas ab. Wachsende Handelskonflikte zwischen den USA und China sind eine echte Bedrohung, insbesondere für Hardware-Unternehmen und mit Abstrichen auch für Halbleiterhersteller. Viele von ihnen sind stark in China engagiert, da das Land ein wichtiger Bestandteil der Lieferketten ist. Apple erzielt etwa 20 Prozent seines Umsatzes in China, und viele Apple-Geräte werden dort hergestellt. Apples wichtigster Zulieferer, Foxconn, beschäftigt in China über eine Million Mitarbeiter. Es gibt also erhebliche Verflechtungen.

Bis zu einem gewissen Grad sind offene Grenzen wichtig. Die Geschäftsmodelle vieler Technologieunternehmen – wie Apple – beruhen auf Skaleneffekten. Konstruiere ein Produkt und verkaufe es in großen Stückzahlen weltweit. Wenn die Märkte fragmentiert werden und das Produkt für die USA anders ist als das Produkt für China oder Indien, verliert man diese Größenvorteile und damit den Anreiz, viel in Forschung und Entwicklung zu investieren. Genau damit hat der Markt zu kämpfen.

Bis jetzt haben die USA gegen China Zölle in Höhe von insgesamt 60 Milliarden US–Dollar verhängt, und China hat sich mit 3 Milliarden US-Dollar Zöllen auf US-Produkte revanchiert. Die chinesische Antwort ist also sehr maßvoll. Wenn es in den nächsten Monaten keine weiteren Aggressionen gibt, werden sich die negativen Folgen meiner Meinung nach in Grenzen halten. Wir müssen aber genau beobachten, was passiert.

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