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Marktkommentar „Aktien bleiben in jedem Fall alternativlos“

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2.    Sorgen um China – eine übertriebene Befürchtung

Einige Marktteilnehmer haben ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in China zum Anlass dafür genommen, ihre globalen Konjunkturaussichten zu reduzieren. Die hohe China-Sensitivität halten wir jedoch für übertrieben. Denn erstens wird dabei übersehen, dass nur 14 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts aus dem Reich der Mitte stammen. Und zweitens leistet China auch mit einer jährlichen Steigerung von „nur noch“ vier bis sechs Prozent weiterhin einen deutlich positiven Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum. Analog gilt dies unser Ansicht nach auch für andere Schwellenländer, deren Wachstum sich zwar etwas verlangsamt hat, deren Aufholprozess insgesamt jedoch in Takt ist.

In der aktuellen Bewertung der Unternehmen aus den Emerging Markets spiegelt sich diese grundsätzlich positive Entwicklung jedoch nicht wider. Im Gegenteil: Der durchschnittliche Abschlag für börsennotierte Unternehmen aus Schwellenländern gegenüber denjenigen aus Industriestaaten hat zuletzt sogar zugenommen. Dies signalisiert ein bestehendes Wertsteigerungspotenzial für die betreffenden Aktien. Es gibt daher keinen Grund, den Anteil der Emerging Markets im Portfolio zu reduzieren – eher ihn bei weiteren Turbulenzen auszubauen.

3.    Technische Gegenreaktion – die wahre Ursache

Der tatsächlich Grund für die jüngste Korrektur ist einfach herzuleiten: Nach den deutlichen Kursanstiegen mit Beginn im Herbst 2011, die sich an einigen Börsen ab Herbst 2014 sogar noch einmal verstärkten, war eine technische Gegenreaktion längst überfällig. Die Frage war daher nicht, ob die Korrektur kommt, sondern nur, wann sie kommt und von welchem Niveau aus.

Der kräftige Kursrückgang war auch in dieser Stärke für uns keine Überraschung. Die Korrektur war sogar notwendig, um die Bewertungen auf ein angemessenes Niveau zurückzuführen, und damit den Weg für zukünftiges Wachstum zu ebnen. Anleger sollten sich in der aktuellen Situation nicht in die Irre führen lassen: Das historische Verhältnis von Kursanstiegen zu Kursrückgängen liegt bei 3 zu 1. Und der durchschnittliche Kursanstieg von Aktien ist deutlich größer als der Kursrückgang. Das größere Risiko besteht nicht darin, in einer Korrekturphase investiert zu sein, sondern darin, in der Rolle des Zuschauers zu verharren, wenn die Aktienkurse steigen!