Marktkommentar "Die Volatilität wird sich fast verdoppeln"
Christina Böck, CIO Switzerland & Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers
Die Volatilität der globalen Finanzmärkte dürfte im Jahr 2015 deutlich ansteigen. Diese Ansicht vertritt Christina Böck, Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers. „Vor der Marktkorrektur im vergangenen Oktober teilten viele Marktteilnehmer den Eindruck, dass die Volatilität an der Börse zu niedrig sei“, so Böck.
„Die negativen Befürchtungen zur globalen Wirtschaftsentwicklung ließen dann aber die Schwankungen wieder auf ein Niveau wie im Jahr 2012 ansteigen.“ Allerdings verwundere es nach wie vor, dass sich die Volatilität in den verschiedenen Anlageklassen momentan sehr ähnlich verhalte, zumal dies sonst eher in Krisenzeiten vorkomme. Doch in einer solchen Situation befänden sich die Märkte derzeit nicht.
Drei gemeinsame Faktoren
„Geht man der Sache mit quantitativer Analyse auf den Grund, so findet man drei gemeinsame Faktoren für die Volatilität in den einzelnen Anlageklassen“, erläutert Böck. „Dies sind die aktuelle Position im Wirtschaftszyklus, die Risikoscheu der Investoren und die unkonventionelle Geldpolitik der Zentralbanken.“ Die Volatilität habe stets einen sehr zyklischen Charakter, so Böck weiter: „Sie ist ausgesprochen hoch in Perioden eines wirtschaftlichen Abschwungs – wenn also die Unsicherheit zunimmt, Vorhersagen schwieriger werden und die Anlagepreise öfter angepasst werden müssen.“
Eine größere Risikoscheu der Anleger führe zu häufigen und teilweise brutalen Stimmungsschwankungen und ziehe so ein stärkeres Herdenverhalten mit höheren Korrelationen in den Anlagen nach sich. „In solchen Phasen achten die Anleger weniger auf Fundamentaldaten als auf die Risikoprämien in den Kursen“, erklärt die Anlagestrategin.
Geldpolitik extrem synchronisiert
Eine besonders wichtige Rolle beim Rückgang der Marktschwankungen spielen für Böck die Zentralbanken: So habe die „Forward Guidance“ der US-Notenbank die Unsicherheit zur weiteren Entwicklung der kurzfristigen Zinsen – und damit ihre Volatilität – stark reduziert. Außerdem hätten die wichtigsten Zentralbanken nach der Finanzkrise ihre Geldmarktpolitik extrem synchronisiert, was zu deutlich stabileren Devisenkursen geführt habe. Und schließlich habe der große Appetit von Langfrist-Investoren – inklusive der Zentralbanken durch ihre Wertpapier-Kaufprogramme – zu rekordniedrigen Zinsen geführt, so dass die Anleger Rendite eher in Aktien suchten. Auch dadurch sei die Volatilität stark gesunken.
Mit Blick auf die Geldpolitik machten die Mitglieder der US-Notenbank jedoch schon heute viel unterschiedlichere Vorhersagen für die zukünftigen Zinsen als noch vor ein paar Monaten. „Diese Unterschiede werden weiter zunehmen“, prognostiziert Böck. „Das aktuelle Gleichlaufen der Zentralbanken wird in den nächsten drei Jahren ebenfalls enden, wenn die Bank von England und die US-Notenbank mit Zinserhöhungen voranschreiten, während die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von Japan noch lange auf den aktuellen Niveaus verharren werden.“ Zudem werde das Ende der Interventionen durch die US-Notenbank die Käufe von Staatsanleihen durch langfristige Investoren stark reduzieren.
Während sich die Zinspolitik in den USA allmählich normalisiere, werde sich die Volatilität bis Ende des Jahres 2015 nach oben entwickeln. „Dies wird für Aktien viel stärker der Fall sein“, so Böck. „Bei diesen dürfte sich die Volatilität wohl fast verdoppeln, während sie für Anleihen im Mittel nur von fünf Prozent auf sieben Prozent steigen wird – und bei den Währungskursen nur minimal ansteigen sollte.“
„Die negativen Befürchtungen zur globalen Wirtschaftsentwicklung ließen dann aber die Schwankungen wieder auf ein Niveau wie im Jahr 2012 ansteigen.“ Allerdings verwundere es nach wie vor, dass sich die Volatilität in den verschiedenen Anlageklassen momentan sehr ähnlich verhalte, zumal dies sonst eher in Krisenzeiten vorkomme. Doch in einer solchen Situation befänden sich die Märkte derzeit nicht.
Drei gemeinsame Faktoren
„Geht man der Sache mit quantitativer Analyse auf den Grund, so findet man drei gemeinsame Faktoren für die Volatilität in den einzelnen Anlageklassen“, erläutert Böck. „Dies sind die aktuelle Position im Wirtschaftszyklus, die Risikoscheu der Investoren und die unkonventionelle Geldpolitik der Zentralbanken.“ Die Volatilität habe stets einen sehr zyklischen Charakter, so Böck weiter: „Sie ist ausgesprochen hoch in Perioden eines wirtschaftlichen Abschwungs – wenn also die Unsicherheit zunimmt, Vorhersagen schwieriger werden und die Anlagepreise öfter angepasst werden müssen.“
Eine größere Risikoscheu der Anleger führe zu häufigen und teilweise brutalen Stimmungsschwankungen und ziehe so ein stärkeres Herdenverhalten mit höheren Korrelationen in den Anlagen nach sich. „In solchen Phasen achten die Anleger weniger auf Fundamentaldaten als auf die Risikoprämien in den Kursen“, erklärt die Anlagestrategin.
Geldpolitik extrem synchronisiert
Eine besonders wichtige Rolle beim Rückgang der Marktschwankungen spielen für Böck die Zentralbanken: So habe die „Forward Guidance“ der US-Notenbank die Unsicherheit zur weiteren Entwicklung der kurzfristigen Zinsen – und damit ihre Volatilität – stark reduziert. Außerdem hätten die wichtigsten Zentralbanken nach der Finanzkrise ihre Geldmarktpolitik extrem synchronisiert, was zu deutlich stabileren Devisenkursen geführt habe. Und schließlich habe der große Appetit von Langfrist-Investoren – inklusive der Zentralbanken durch ihre Wertpapier-Kaufprogramme – zu rekordniedrigen Zinsen geführt, so dass die Anleger Rendite eher in Aktien suchten. Auch dadurch sei die Volatilität stark gesunken.
Mit Blick auf die Geldpolitik machten die Mitglieder der US-Notenbank jedoch schon heute viel unterschiedlichere Vorhersagen für die zukünftigen Zinsen als noch vor ein paar Monaten. „Diese Unterschiede werden weiter zunehmen“, prognostiziert Böck. „Das aktuelle Gleichlaufen der Zentralbanken wird in den nächsten drei Jahren ebenfalls enden, wenn die Bank von England und die US-Notenbank mit Zinserhöhungen voranschreiten, während die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von Japan noch lange auf den aktuellen Niveaus verharren werden.“ Zudem werde das Ende der Interventionen durch die US-Notenbank die Käufe von Staatsanleihen durch langfristige Investoren stark reduzieren.
Während sich die Zinspolitik in den USA allmählich normalisiere, werde sich die Volatilität bis Ende des Jahres 2015 nach oben entwickeln. „Dies wird für Aktien viel stärker der Fall sein“, so Böck. „Bei diesen dürfte sich die Volatilität wohl fast verdoppeln, während sie für Anleihen im Mittel nur von fünf Prozent auf sieben Prozent steigen wird – und bei den Währungskursen nur minimal ansteigen sollte.“
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