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Marktkommentar Geldpolitik – Quo vadis?

Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen
Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen
Wer wissen will, wie sich die Geldpolitik der großen westlichen Notenbanken weiter entwickeln könnte, sollte einen Blick nach Japan wagen.

Schon 2006 betrug die Schuldenquote Japans enorme 186 Prozent bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt – heute steht Japan bei knapp 250 Prozent und ist damit einsamer Spitzenreiter im Konzert der Nationen.

Die Besonderheit dabei: diese Schulden liegen fast ausschließlich in den Händen inländischer Gläubiger (mindestens in dieser Hinsicht steht man besser da, als etwa die USA, deren größte Gläubiger außerhalb der USA China und Japan sind).

Der größte Gläubiger der japanischen Schulden ist indes Japan selbst – in Gestalt der Bank of Japan; die Notenbank Japans hat mittlerweile fast 40 Prozent der japanischen Staatsanleihen in ihren Büchern und - kauft fleißig weiter; gegenwärtig kauft die BoJ jährlich für 80 Billionen Yen (ca. 720 Milliarden EUR) japanische Staatsanleihen. 

Die Begründung für den Aufkauf von Staatsanleihen ist dabei in Japan die gleiche, wie in anderen westlichen Industriestaaten: man will die Kreditvergabe von Banken stimulieren, um den Kampf gegen deflationäre Tendenzen zu gewinnen; man will auf diese Art u. Weise zugleich konjunkturelle Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung setzen.   

Was nicht so offen kommuniziert wird...

Die Finanzmärkte sind inzwischen süchtig nach geldpolitischen Lockerungen aller Art; würden diese ausbleiben, müssten wir uns auf einen globalen Hurrikan an den Finanz-und Kapitalmärkten einstellen, was insbesondere den USA als asset-driven economy den kompletten Garaus machen würde...

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