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Marktkommentar „US-Arbeitsmarktdaten lassen Leitzinsanhebung fraglich erscheinen“

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Kein Buy-and-hold in Schwellenländern


Schwellenländer-Anleihen haben seit Anfang 2016 in Teilen eine deutliche Erholung gezeigt. Diese Papiere haben wir beigemischt und konnten an der Aufwärtsbewegung dieses Segments partizipieren. In Russland haben wir beispielsweise über Geldmarktpapiere den vom Ölpreis getriebenen Aufschwung des Rubels mitnehmen können. Eine ähnliche Entwicklung haben Engagements in der Türkei und in Brasilien vollzogen.

Dabei ist allerdings zu betonen, dass wir bei Währungs-Investments in Schwellenländern keine Buy-and-hold-Strategie verfolgen. Angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele schätzen wir den brasilianischen Markt für die kommenden drei bis sechs Monate noch positiv ein, achten jedoch auf mögliche zukünftige Krisensignale im Umfeld einer möglicherweise strafferen US-Geldpolitik. Unsere Engagements in China und in der Türkei haben wir bereits runtergefahren. Weiterhin positiv beurteilen wir die Volkswirtschaft Mexikos: Investments im mexikanischen Rentenmarkt würden von einem Aufschwung in den USA mitgezogen werden und mittelfristig auch daran teilhaben.

Gelegenheiten bei Unternehmensanleihen aufspüren

Im Bereich der Unternehmensanleihen gehen wir äußerst selektiv vor. Im Portfolio waren diese zuletzt mit rund 18 Prozent gewichtet. Diesen Anteil stocken wir zurzeit nicht weiter auf und warten stattdessen auf Kaufgelegenheiten. Dazu haben wir unseren Kassenbestand in den letzten Wochen gut aufgefüllt, um zum geeigneten Zeitpunkt sich bietende Opportunitäten auch umsetzen zu können. Unter anderem haben wir die Anleihe eines deutschen Autoherstellers in Neuseeland-Dollar im Visier. Darüber hinaus verfügen wir über ein Renditepolster, das wir durch in der Vergangenheit getätigte Käufe zu günstigen Zeitpunkten aufgebaut haben. Im Portfolio finden sich unter anderem lang laufende Unternehmensanleihen von Unternehmen wie der Deutschen Telekom, General Electric und Volkswagen, die sich seit dem Erwerb sehr positiv entwickelt haben.

Im Weltmaßstab erwarten wir keinen sprunghaften Anstieg der Kapitalmarktrenditen. Stärkere Ausweitungen der Risikoaufschläge seien momentan ebenfalls unwahrscheinlich. Dies gilt insbesondere für den Euroraum, wo die Europäische Zentralbank ihr Wertpapier-Kaufprogramm auf Unternehmensanleihen ausgeweitet hat. Aber die Stimmung der Marktteilnehmer wird im Vorfeld der britischen EU-Abstimmung angespannt bleiben.

Im Hansainternational legen wir den Schwerpunkt auf ein robustes und effizientes Portfolio. Dabei nutzen wir sich bietende Chancen aus der Diversifikation sowie der Währungsgewichtung und kommen mit einer moderaten Duration von 5,7 aus. Mit Blick auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld im Euroraum betrachten wir die Beimischung von Rentenpapieren in fremden Währungen als eine sinnvolle Asset Allokation – insbesondere für Anleger, deren Portfolio sich bisher stark auf den Euro-Währungsraum fokussiert: Fremdwährungsanleihen leisten einen wichtigen Beitrag zur Risikostreuung und sollten bei einem Anteil von 15 bis 20 Prozent des Kapitals die Volatilität im Anlegerportfolio nicht erhöhen.

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