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Marktkommentar Von der Schwäche des Euro profitieren

Unternehmenszentrale von Standard Life Investments in Edinburgh
Unternehmenszentrale von Standard Life Investments in Edinburgh
Die Märkte entwickelten sich im Dezember turbulent, was vor allem verstärkten Sorgen über das globale Wachstum, die geopolitischen Ereignisse und die Zinsen in den USA zuzuschreiben war. Weitere positive Wirtschaftsdaten aus den USA sorgten nur für sporadische Phasen der Erholung und die meisten Aktienmärkte beendeten den Monat im Minus. Vor allem die Schwellenmärkte und Europa ließen Schwächen erkennen.

Besonders besorgniserregend war der fortgesetzte Einbruch des Ölpreises, der bis Ende Dezember gegenüber seinem Stand im Juni um mehr als 50 Prozent nachgegeben hatte. Die Geschwindigkeit des Rückgangs stellte die globalen Wachstumsprognosen erneut in Frage und löste einen Abverkauf bei Risikoanlagen aus. Insbesondere die Nachfrage aus China, das erhebliche Ölmengen verbraucht und als Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft dient, lässt allmählich nach. Gleichzeitig nimmt die Schiefergasproduktion in den USA kontinuierlich zu. Dies stellt eine bedeutende strukturelle Veränderung dar, die das Angebot deutlich verstärkt und ernstzunehmende langfristige Konsequenzen für Investitionen im Energiesektor haben dürfte.

Europäische Aktien büßen Gewinne des letzten Jahres ein


Das (fehlende) Wachstum in Europa wurde angesichts der schwachen Konjunkturdaten der letzten Monate besonders genau beobachtet. Zudem wird der Kampf Europas gegen die Deflation durch den fallenden Ölpreis deutlich erschwert. Damit liegt das von der EZB vorgegebene Inflationsziel von 2 Prozent inzwischen weit von den revidierten Erwartungen entfernt.

Der Einbruch des russischen Rubels und die erfolglosen Anstrengungen der Zentralbank zur Stützung der Währung erhöhten die Nervosität an verschiedenen europäischen Märkten. Gleiches galt für die politischen Umwälzungen in Griechenland. Bis Ende Dezember hatten europäische Aktien sämtliche während des Jahres erzielten Gewinne wieder eingebüßt. Die Probleme Europas erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB zur Ankurbelung des Wachstums mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnt.

Positive Rendite bei Staatsanleihen

Die Märkte für Staatsanleihen lieferten im Dezember positive Renditen – eine Folge sowohl niedrigerer Inflationserwartungen als auch der Anlegerpräferenz für Werte mit geringerem Risiko. Kreditwerte entwickelten sich schwächer als staatliche Emissionen. Allerdings fielen die Renditen hier uneinheitlich aus: Titel mit Investment Grade verbuchten leichte Zugewinne, während Hochzinspapiere Verluste hinnehmen mussten.

Bei einem großen Anteil der Emittenten hochverzinslicher Anleihen handelt es sich um Energiefirmen, was den Rückgang dieser Anlageklasse zusätzlich verschärfte.

Performance

Der Global Absolute Return Strategies Fund erzielte während des Monats eine Rendite von -0,27 Prozent (nach Abzug von Gebühren). Im Vergleich dazu erreichte die Sechs-Monats-EURIBOR Benchmark eine Rendite von 0,02 Prozent (vor Abzug von Gebühren).

Bei unseren marktrendite-orientierten Strategien hatte unser Engagement bei brasilianischen Staatsanleihen den negativsten Einfluss auf die Wertentwicklung. Bei unseren direktionalen Strategien führte der anhaltende Einbruch des Ölpreises zu einem Rückgang der Inflationserwartungen, was wiederum niedrigere Renditen auf Staatsanleihen zur Folge hatte.

Für unsere australische Forward-Start-Zinsstrategie war dies günstig, unsere auf US-Duration und britische Realrenditen ausgerichteten Short-Strategien hingegen wurden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Eine ganze Reihe unserer direktionalen Währungspaare verbuchte im Dezember ansehnliche Zugewinne, die dabei halfen, Verluste in anderen Bereichen des Portfolios auszugleichen. Wie in den vorangehenden Monaten stellte die Stärke des US-Dollars einmal mehr ein bedeutendes Thema dar.