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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:10 Uhrin DeutschlandLesedauer: 3 Minuten

Markus Richert von Portfolio Concept Kommt der 10.000-Euro-Schein?

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Durch die Währungsreform wurde die Hyperinflation beendet. Ab Oktober 1924 galt die neue Reichsmark und die berühmten Goldenen Zwanziger Jahre bescherten Deutschland einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung – bis zum Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929.

Allerdings herrschte während der Wirtschaftskrise keine Inflation sondern eine Deflation. Die Verbraucherpreise gingen zurück, weil die Unternehmen wegen der hohen Arbeitslosigkeit ihre Waren nicht mehr loswurden und darauf mit Preisnachlässen reagierten. Im Bewusstsein der Deutschen sind interessanterweise beide Krisen der Zwischenkriegszeit zu einer einzigen verschmolzen.

Die besondere Sensibilität beim Thema Inflation hat darin vermutlich seine Ursache. Das führt dazu, dass die Risiken einer Inflation tendenziell überschätzt und die Risiken einer Deflation unterschätzt werden.

Glücklicherweise schätzt die EZB die Risiken der Deflation richtig ein. Die Geldpolitik der letzten Jahre ist im Wesentlichen darauf ausgerichtet, diese zu verhindern. Das Risiko einer steigenden Inflation wird dabei bewusst in Kauf genommen.

Trotzdem wird es nicht zur Einführung einer 10.000 Euronote kommen. Ganz im Gegenteil. Der 500 Euro-Schein wird ja bereits nicht mehr neu gedruckt. Es mehren sich die Stimmen, die auch den 200er und 100er Euroschein gerne abschaffen würden.

In Europa ist Deutschland noch eine kleine Insel der Bargeldzahler. Aber auch hier werden alternative Zahlungsmethoden immer beliebter. Jeder sollte sich, besonders im Rückblick auf das Jahr 1923, darüber bewusst sein, das Bargeld eben nicht geprägte Freiheit, sondern nur bedrucktes Papier ist.

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