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Mars Anlegerampel Mai 2015 Anleihen schwanken wieder im Takt von Aktien

Jens Kummer von Mars Asset Management
Jens Kummer von Mars Asset Management
Für ein Déjà-vu sorgte in den vergangenen Wochen der Gleichlauf von Aktien und Anleihen. Normalerweise bewegen sich beide Anlageklassen gegenläufig. Eine Verschlechterung der Wirtschaftslage beflügelt Anleihen, während Aktien leiden. Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Neben der Wirtschaftslage bestimmt auch ein zweiter Faktor das Zusammenspiel von Aktien und Bonds: die Inflation. Und genau hier findet man die Antwort auf den ungewöhnlichen Gleichlaufs der letzten Wochen.

Innerhalb weniger Tage sind die Zinsen zehnjähriger Euro Staatsanleihen um fast einen Prozentpunkt gestiegen. Doch die Konjunkturerwartung in Europa ist stabil geblieben. Ursächlich für den jetzigen Zinsanstieg sind ausschließlich ein Verflüchtigen der Deflationssorgen bzw. die Erwartungen höherer Inflation.

Auch in den 70er- und 80er-Jahren ist die Inflation gestiegen – damals von 2 auf 10 Prozent. Dies führte zu einem Gleichlauf von Aktien und Anleihen bis weit in die 90er-Jahre. Erst seit Mitte der 90er-Jahre haben sich die Vorzeichen umgekehrt. Wenn Aktien stiegen, fielen Anleihen und umgekehrt. Diese Eigenschaft half den Aktien-Bond-Portfolios in den Krisenjahren 2001 -2003, 2008-2009 sowie 2011.

Doch aktuell kehrt sich das Vorzeichen wieder um. Die Aktien-Bonds-Korrelation ist seit einigen Wochen wieder positiv. Zum einen kann die laufende Verzinsung nahe Null nicht die täglichen Auf- und Abs der Anleihenpreise dämpfen - zum anderen werden anscheinend Staatsanleihen nicht mehr als „sicherer Hafen“ angesehen. Höhere Inflationserwartungen oder ein unerwarteter Zinsschritt einer Notenbank wirken somit nicht nur auf Aktien, sondern auch auf die Bondskurse negativ.


Quelle: Mars Asset Management. Korrelation zwischen MSCI Europe und iboxx Euro Sovereign 5-7 Jahre über 130 Tage

Die Mars Anlegerampel hat den Status von Deutschen Staatsanleihen auf Rot und Europäischen Staatsanleihen auf Gelb gesetzt. Die anderen Assetklassen zeigen keine besonderen Risiken auf. Aktien bleiben für uns mit Blick auf die Renditeerwartung erste Wahl, auch wenn die Renditeerwartungen sinken.



Für die Zukunft sollten sich Anleger darauf einstellen, dass Aktien- und Anleihenkurse stärker in die gleiche Richtung weisen als früher. Im Portfoliokontext lassen sich die Anlagerisiken nicht mehr so leicht streuen. Bleibt es bei den positiven Korrelationen, fallen Anleihen als Diversifikator für zukünftige Krisen aus.    

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