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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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Martin Lück BlackRock-Kapitalmarktstratege rät zu Aktien und Gold

Martin Lück leitet die Kapitalmarktstrategie von BlackRock für Deutschland, Österreich und Osteuropa
Martin Lück leitet die Kapitalmarktstrategie von BlackRock für Deutschland, Österreich und Osteuropa
Keine Rezession
2016 wird aller Voraussicht nach kein Rezessionsjahr, sagt BlackRock-Experte Martin Lück. Der Leiter Kapitalmarktstrategie in Deutschland, Österreich und Osteuropa des weltgrößten Asset Managers rechnet für 2016 ganz im Gegenteil mit einem moderaten Wachstum, global gesehen und auf den wichtigen Weltmärkten. Um 2,5 bis 3 Prozent werde die Weltwirtschaft im laufenden Jahr zulegen, prognostiziert Lück. Für Europa sei „kein dynamisches, aber ein robustes“ Wachstum von etwa 1,5 Prozent zu erwarten.

Aktien empfehlenswert
Trotz der nach seiner Prognose weiter volatilen Märkte rät der BlackRock-Experte zu Investitionen in Aktien. Die Fundamentaldaten sprächen dabei eher für europäische als für US-Aktien. Allerdings trübten mannigfache Krisen das Bild: möglicher EU-Austritt Großbritanniens, Flüchtlingsströme, Eurokrise bis hin zum drohenden Zerfall der europäischen Staatengemeinschaft. Aufgrund des Hintergrundrauschens dieser Risikofaktoren gewichtet BlackRock europäische und US-Aktien daher derzeit jeweils neutral.  

Zurückhaltung bei Anleihen
Wenig Luft nach oben erwartet Lück dagegen bei Staats- und Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Rating. Die Geschicke an den Rentenmärkte sieht der BlackRock-Stratege zu einem großen Teil gesteuert durch die Politik der Zentralbanken, die verantwortlich für das anhaltende Zinstief sind. Lück rechnet mit ein bis zwei weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr, darunter mit einem Anstieg im Juni um zunächst 25 Basispunkte.

Der Kurs der Europäischen Zentralbank weise dagegen in die andere Richtung: Die EZB könne ihr Quantitative-Easing-Programm noch einmal ausweiten. Ihr „vielleicht letztes Ass im Ärmel“ seien Bankanleihen, bei denen sich die Währungshüter bislang zurückgehalten haben. Den US-Hochzinsanleihen-Sektor hält Lück weiterhin für riskant: Vor allem im Energiesektor drohten nach wie vor Unternehmenspleiten, warnt der Investmentstratege.

Rohstoffe zwiespältig
Rohstoffe sieht der BlackRock-Experte derzeit zwiespältig: Naturstoffe, die für den Bau benötigt werden, könnten zukünftig im Aufwind begriffen sein, schätzt Lück. Auch der Ölpreis dürfe noch in diesem Jahr ansteigen, wenn auch vorerst moderat. Alles entscheidender Faktor für einen sich stabilisierenden Preis sei die Drosselung des Öl-Angebots.

Ein sinnvolles Investment sei indessen Gold: Goldminenaktien seien derzeit so günstig bewertet wie nie zuvor. Eine Beimischung von Gold oder Minenaktien im Portfolio sei daher durchaus eine Überlegung wert.

Euro wertet im Vergleich zum US-Dollar nicht weiter ab
Beim Währungsvergleich Euro/US-Dollar sieht Lück derzeit keine Wende des Dollarkurses in Richtung Währungsparität kommen. Die in unterschiedliche Richtungen gehenden Zenralbankpolitiken in den USA und Europa seien weitgehend eingepreist. Bis Jahresende 2016 dürfe sich der Dollar gegenüber dem Euro daher kaum weiter verteuern. Ein Euro könne dann sogar eher bei etwa 1,20 US-Dollar stehen, schätzt Lück. Größtes Risiko für diese Einschätzung sei ein „Brexit“, in dessen Folge Kapital aus Europa in den Dollarraum abfließen dürfte.

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