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Maschmeyer-Memoiren: AWD will keine PR vom Ex-Chef

in FinanzboulevardLesedauer: 2 Minuten
Carsten Maschmeyer mit Lebensgefährtin und Verlobten <br> Veronica Ferres.  Quelle: Getty Images
Carsten Maschmeyer mit Lebensgefährtin und Verlobten
Veronica Ferres. Quelle: Getty Images
Der Versuch von Carsten Maschmeyer, mit seiner Autobiografie und den damit verbundenen Medienauftritten das Image des von ihm gegründeten Finanzvertriebs AWD zu verbessern, stößt beim Finanzkonzern selbst auf wenig Gegenliebe. Kurz vor der Veröffentlichung seines Buchs mit dem Titel „Selfmade – erfolg reich leben“, das am 19. März mit einer Startauflage von 20.000 an die Buchhandlungen ausgeliefert wird, schickte der Vertriebs-Guru laut „Spiegel online“ ein Brief an sein ehemaliges Unternehmen.

Er sei seit einem Jahr "medienmäßig" kaum in Erscheinung getreten, was "Konkurrenten, geschäftssüchtige Anwälte und Neider" ausgenutzt hätten, schrieb Maschmeyer. Die öffentlichen Auftritte, die er anlässlich der Veröffentlichung plane, böten nun „die Möglichkeit der Richtigstellung von falschen Unterstellungen. Die dadurch mögliche Imageverbesserung haben Sie und alle Ihre Mitarbeiter verdient", zitiert „Spiegel online“ aus dem Brief.

Die Neugierde auf das Buch scheine groß zu sein, so Maschmeyers Brief weiter. Aber der AWD brauche sich keine Sorgen zu machen, um den Konzern gehe es "nur zu einem kleinen Teil". Die entsprechenden Passagen seien der Firma vorab zur Verfügung gestellt worden.

Doch die AWD-Spitze scheint keinen Wert auf eine Imageverbesserung á la Maschmeyer zu legen. Erst vor kurzem hat sich der Deutschland-Chef des Konzerns Götz Wenker öffentlich vom Firmengründer distanziert. „Wir haben uns abgenabelt", erklärte er in einem Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen". Die Maschmeyer-Ära sei vorbei. Daraufhin soll Maschmeyer laut „Spiegel online“ Wenker in der AWD-Zentrale aufgesucht und zur Rede gestellt haben.

Auch Maschmeyers „Beruhigungsbrief“ soll beim AWD für alles andere als Ruhe gesorgt haben. Nach Angaben von „Spiegel online“ soll sich der Unternehmenssprecher Bela Anda intern über das Schreiben geärgert haben. Offiziell gab er zu dem Buch jedoch keinen Kommentar ab. Das Buch erscheine in alleiniger Verantwortung von Carsten Maschmeyer, erklärte Anda auf Nachfrage von DAS INVESTMENT.com. Die Behauptung von "Spiegel online", die Autobiografie des Ex-Chefs sei für AWD ein "Albtraum" und Maschmeyer "persona non grata" sei unzutreffend. Einen Streit zwischen Maschmeyer und AWD habe es ebenfalls nicht gegeben. "Auch AWD ist bestrebt zu einer Versachlichung in der öffentlichen Darstellung des Unternehmens beizutragen", so Anda weiter. Für seine weiteren Vorhaben wünsche man Carsten Maschmeyer viel Erfolg.
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