Max Otte stellt sich Ihren Fragen: „Die Politiker profitieren von der Eurokrise“
Max Otte
Max Otte ist Leiter des 2003 von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung (IFVE) sowie Fondsmanager des PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G).
Zur Eurokrise
Frage der Redaktion: Wenn man Ihnen sagte: Lösen Sie die Krise! Welche drei Maßnahmen würden Sie ergreifen?
Max Otte: Griechenland muss aus der Eurozone entlassen werden, es muss ein geordnetes Insolvenzverfahren für Staaten eingeführt werden und der Fiskalpakt muss rückabgewickelt werden.
Frage der Redaktion: Welchen Weg werden Europas Staaten langfristig beschreiten, um ihre Schuldenberge unter Kontrolle zu bringen?
Otte: Es wird nicht den „einen“ Weg geben, sondern eine Kombination aus Sparen, expansiver Geldpolitik, Inflation und Schuldenschnitten.
Leserfrage: Wäre es denn sinnvoll, das währungspolitisch zu schnell gewachsene Europa wieder auf eine Kernallianz zurückzuführen und Beitritte zum Kern langsam und fundiert wachsen zu lassen?
Otte: Das wäre der ideale Weg zu einer starken Eurozone.
Leserfrage: Eine Kernallianz würde dann…
Otte: …die jetzige Eurozone minus Griechenland, Spanien, Portugal, aber inklusive Italien umfassen.
Leserfrage: Halten Sie es für möglich, dass es trotz hoher Mitgliederzahl und unterschiedlicher nationaler Interessen gelingen wird, Europa eine einige Stimme zu geben?
Otte: Die Vereinigten Staaten von Europa sind eine schöne Vision, leider zurzeit aber völlig unrealistisch.
Leserfrage: Staatliche Einsparungen führen zu niedrigeren Preisen und damit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ist demnach die Kritik an den Sparprogrammen für Griechenland und anderen hoch verschuldeten Länder berechtigt?
Otte: Ja, denn die Kosten sind viel zu hoch. Über einen Austritt aus der Eurozone und eine Abwertung der Währung ließe sich das viel eleganter lösen.
Leserfrage: Wird sich die Sorge um den Euro bald legen?
Otte: Nein, denn zu viele profitieren von der Krise – Banken, Hedgefonds und die europäische Politelite, die sich wichtig machen kann.
Leserfrage: Werden sich die südlichen Eurostaaten mithilfe der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds langfristig entschulden können?
Otte: Nicht mit den jetzigen Maßnahmen. Da muss noch mehr passieren.
Leserfrage: Handelt es sich bei der Eurokrise nicht eher um eine Krise „light“, wenn man bedenkt, wie hoch die nicht bilanzierten Vorsorgeverpflichtungen in den Industrieländern sind?
Otte: Die nicht bilanzierten Verpflichtungen liegen noch weit in der Zukunft. Man wird das über eine drastische Reduktion des Standards der Altersversorgung lösen.
Frage der Redaktion: Halten Sie starke soziale Unruhen in Europa für möglich?
Otte: In Europa – England, Frankreich, Griechenland: ja. In Deutschland: nein, vielleicht bis auf ein paar Problemviertel in Berlin und anderen Großstädten. Die Sozialstruktur in Deutschland ist immer noch vorbildlich.
Leserfrage: Sind wir momentan Zeuge davon wie Sozialisten und Kapitalisten gemeinsam den Kapitalismus zu Grabe tragen?
Otte: Ja. Wir kommen in eine kapitalistische Planwirtschaft, eine Herrschaft der Konzerne.
Zur Eurokrise
Frage der Redaktion: Wenn man Ihnen sagte: Lösen Sie die Krise! Welche drei Maßnahmen würden Sie ergreifen?
Max Otte: Griechenland muss aus der Eurozone entlassen werden, es muss ein geordnetes Insolvenzverfahren für Staaten eingeführt werden und der Fiskalpakt muss rückabgewickelt werden.
Frage der Redaktion: Welchen Weg werden Europas Staaten langfristig beschreiten, um ihre Schuldenberge unter Kontrolle zu bringen?
Otte: Es wird nicht den „einen“ Weg geben, sondern eine Kombination aus Sparen, expansiver Geldpolitik, Inflation und Schuldenschnitten.
Leserfrage: Wäre es denn sinnvoll, das währungspolitisch zu schnell gewachsene Europa wieder auf eine Kernallianz zurückzuführen und Beitritte zum Kern langsam und fundiert wachsen zu lassen?
Otte: Das wäre der ideale Weg zu einer starken Eurozone.
Leserfrage: Eine Kernallianz würde dann…
Otte: …die jetzige Eurozone minus Griechenland, Spanien, Portugal, aber inklusive Italien umfassen.
Leserfrage: Halten Sie es für möglich, dass es trotz hoher Mitgliederzahl und unterschiedlicher nationaler Interessen gelingen wird, Europa eine einige Stimme zu geben?
Otte: Die Vereinigten Staaten von Europa sind eine schöne Vision, leider zurzeit aber völlig unrealistisch.
Leserfrage: Staatliche Einsparungen führen zu niedrigeren Preisen und damit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ist demnach die Kritik an den Sparprogrammen für Griechenland und anderen hoch verschuldeten Länder berechtigt?
Otte: Ja, denn die Kosten sind viel zu hoch. Über einen Austritt aus der Eurozone und eine Abwertung der Währung ließe sich das viel eleganter lösen.
Leserfrage: Wird sich die Sorge um den Euro bald legen?
Otte: Nein, denn zu viele profitieren von der Krise – Banken, Hedgefonds und die europäische Politelite, die sich wichtig machen kann.
Leserfrage: Werden sich die südlichen Eurostaaten mithilfe der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds langfristig entschulden können?
Otte: Nicht mit den jetzigen Maßnahmen. Da muss noch mehr passieren.
Leserfrage: Handelt es sich bei der Eurokrise nicht eher um eine Krise „light“, wenn man bedenkt, wie hoch die nicht bilanzierten Vorsorgeverpflichtungen in den Industrieländern sind?
Otte: Die nicht bilanzierten Verpflichtungen liegen noch weit in der Zukunft. Man wird das über eine drastische Reduktion des Standards der Altersversorgung lösen.
Frage der Redaktion: Halten Sie starke soziale Unruhen in Europa für möglich?
Otte: In Europa – England, Frankreich, Griechenland: ja. In Deutschland: nein, vielleicht bis auf ein paar Problemviertel in Berlin und anderen Großstädten. Die Sozialstruktur in Deutschland ist immer noch vorbildlich.
Leserfrage: Sind wir momentan Zeuge davon wie Sozialisten und Kapitalisten gemeinsam den Kapitalismus zu Grabe tragen?
Otte: Ja. Wir kommen in eine kapitalistische Planwirtschaft, eine Herrschaft der Konzerne.
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