Der Dow Jones Industrial Average hat seine Verluste während der Finanzkrise vor knapp zehn Jahren längst wieder aufgeholt und sich gegenüber seinem damaligen Punktestand mehr als verdoppelt. Das bekannteste US-Börsenbarometer knackte am 25. Januar dieses Jahres erstmals die Marke von 20.000 Punkten.

„Nicht umsonst wird von der so genannten Trump-Rallye gesprochen“, kommentiert Nicolai Tietze von Deutsche Bank X-Markets den Aufschwung an den US-Börsen seit der Wahl von Donald Trump. „Doch damit könnte es nun vorbei sein“, so Tietze. „Erste Kratzer zeigen sich bereits.“

 

Der neue US-Präsident könnte möglicherweise nicht alle seiner Wahlversprechen umsetzen. Konkret stellt Tietze nach dem gescheiterten Zurückdrehen der Krankenversicherungsreform die ebenfalls vollmundig versprochenen Steuersenkungen, Infrastrukturausgaben und Deregulierungen in Frage.

„Unsicherheiten rund um die neue US-Regierung“

„Weitere Enttäuschungen bei den geplanten Gesetzesinitiativen könnten die Kurse im Dow Jones unter Druck geraten lassen“, schreibt Tietze in einem aktuellen Marktkommentar auf boerse.de. Viele Investoren würden von den „Unsicherheiten rund um die neue US-Regierung“ abgeschreckt.

James Athey, Investment Manager bei Aberdeen Asset Management

„Das Scheitern der US-Republikaner bei ihrer Gesundheitsreform hat die Spekulationen befeuert, dass es ein Abflauen des nach der Wahl des US-Präsidenten gestarteten sogenannten ‚Trump-Trade‘ geben wird“, ergänzt  James Athey, Investment Manager bei Aberdeen Asset Management.

„Die Steuerreform ist zwar nicht so ausschlaggebend aber genauso ambitioniert wie die Gesundheitsreform und ist daher definitiv noch keine ausgemachte Sache“, so Athey weiter. Die Steuerreformen dürfte mehr Zeit in Anspruch nehmen werden, als erwartet. „Und das dürfte wahrscheinlich einige Marktvolatilität verursachen.“