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in AltersvorsorgeLesedauer: 5 Minuten

Maxpool-Umfrage 3 von 4 Maklern misstrauen Run-Off-Abwicklern

Ein „Mega-Deal mit Signalwirkung“ für die deutsche Versicherungsbranche hat den sogenannten Run-off von Lebensversicherungen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gab im Frühjahr nach neunmonatiger Prüfung grünes Licht für den Verkauf von rund 4 Millionen Verträgen über Lebensversicherungen der Generali an den Bestandsabwickler Viridium. Die deutsche Tochtergesellschaft des aus dem norditalienischen Triest stammenden Konzerns zieht sich damit aus dem aktiven LV-Geschäft hierzulande zurück.

„Wir erwarten nach dem Generali-Deal weitere Run-Offs und damit viele Millionen weiterer Betroffener“, sagt Axel Kleinlein. Das schade der gesamten Versicherungsbranche, so der Vorstandssprecher des Bunds der Versicherten. Die Verbraucherschützer präsentierten in der vorigen Woche ein gemeinsames Eckpunktepapier mit dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. Darin fordern sie ein „faires Wechselrecht“ für Kunden, deren Policen an einen Bestandsabwickler übertragen werden. Die Beschwerdestatistik der Bafin deutet auf einen schlechteren Service gegenüber den Kunden hin.

>> Klicken Sie bitte hier, um das Bild zu vergrößern! Grafik: maxpool Gruppe

Auch die Mehrheit der Versicherungsmakler hierzulande misstraut dem Geschäftsmodell Run-Off. Das zeigt die aktuell veröffentlichte „Maklerumfrage 09.2019“ des Hamburger Maklerpools Maxpool. Teilgenommen haben daran bislang knapp 300 der rund 7.000 kooperierenden Vertriebspartner. Von ihnen gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie „Run-Off-Anbietern“ misstrauen und diese in jedem Fall für weniger leistungsfähig halten als Lebensversicherer, die weiterhin am Markt aktiv sind. Diese klassischen LV-Anbieter stehen weiterhin im Wettbewerb um neue Kunden.

Mehrheit würde Anbieterwechsel empfehlen

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Pauschal zu einer übereilten Flucht aus den Run-Off-Plattformen raten die befragten Versicherungsmakler ihren Kunden allerdings nicht. Denn es nicht in jedem Fall sinnvoll, eine Police zu kündigen und sich den reduzierten Rückkaufswert auszahlen zu lassen. Daher raten insgesamt 96 Prozent der Befragten, erst einmal am Run-Off teilzunehmen. Anders sei die Lage zu beurteilen, wenn der Vorschlag von AfW und BdV umgesetzt wäre: Mit dem von den beiden Verbänden geforderten, sogenannten Run-Off-Übertragungswert stünde dem Versicherten der volle Vertragswert zur freien Verfügung.

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Anspruch auf den Run-Off-Übertragungswert haben die Versicherten dem gemeinsamen Eckpunktepapier zufolge nicht nur dann, wenn sie ihren Vertrag bei dem Bestandsaufkäufer belassen. Stattdessen soll dieser Wert ihnen auch dann zustehen, wenn sie die Police kündigen und ihre Altersvorsorge auf einen selbst ausgewählten Mitbewerber übertragen. Wenn diese Regeln eingeführt wären, würden 54 Prozent der Befragten pauschal zu einem Anbieterwechsel oder Vertragskündigung raten. Weitere 29 Prozent würden nochmals genau prüfen wollen und 17 Prozent raten pauschal zu der Abwicklungsplattform.

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