Diese 50 Aktien repräsentieren den Mittelstand in Deutschland

Der Mittelstand gilt als Fundament der deutschen Wirtschaft und wird gerne auch als Motor des Wirtschaftswachstums bezeichnet. Am Kapitalmarkt wird die Entwicklung der deutschen Mittelstandsunternehmen über das Börsenbarometer MDax gemessen. Der MDax bildet die Entwicklung der 50 größten Unternehmen unterhalb des Dax im regulierten Markt ab. Er wurde 1996 eingeführt und hat sich seitdem zu einem bedeutenden Indikator für den deutschen Aktienmarkt entwickelt.

In den MDax werden die 50 Aktien mittelgroßer deutscher oder überwiegend in Deutschland tätiger Unternehmen aufgenommen, die hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung des Streubesitzes und nach dem Börsenumsatz auf die 40 Unternehmen folgen, die im Dax gelistet werden. Dabei stammen die MDax-Titel aus mehreren Branchen und erfüllen die höchsten Anforderungen des Prime Standards der Deutschen Börse. Unter anderem müssen die Unternehmen, die innerhalb der Dax-Familie gelistet sind, ein besonders hohes Maß an Transparenz erfüllen.

Der MDax ist, wie in der Dax-Familie üblich, ebenfalls ein Performanceindex. Das heißt, dass alle Dividenden und sonstigen Ausschüttungen mit in die Berechnung einfließen. Die Zusammensetzung des MDax wird viermal im Jahr (März, Juni, September und Dezember) von der Deutschen Börse überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die Sandwich-Position zwischen den großen Titeln im Dax und den kleinen Werten des darunter liegenden SDax sorgt für eine regelmäßige Auslese bei den 50 MDax-Titeln.

Aus der sogenannten „dritten Liga“ des SDax rücken aufstrebende Firmen nach, zuletzt der Küchenhersteller Rational, der Reisekonzern TUI und der Nutzfahrzeughersteller Traton. Die jüngsten Absteiger hingegen waren der Photovoltaik-Systemtechnik Spezialist SMA Solar, das Mietwagenunternehmen Sixt und das Biotech-Unternehmen Morphosys aufgrund der Übernahme durch den Arzneimittelhersteller Novartis.

Aktuelle Zusammensetzung des MDAX (Stand: Juli 2024)
Aktuelle Zusammensetzung des MDax (Stand: Juli 2024) © Deutsche Börse AG

Performance: Langfristig Top – kurzfristig Flop!

Der MDax konnte den Dax in der Vergangenheit regelmäßig übertreffen. Vor allem im Zeitraum von März 2009 bis Ende August 2021 kletterte der Nebenwerteindex um mehr als 600 Prozent nach oben, während sich der Dax mit knapp 300 Prozent Wertzuwachs zufriedengeben musste. In den vergangenen drei Jahren lief es allerdings nicht mehr beim MDax. Während der Dax in diesem Zeitraum um mehr als 15 Prozent an Wert zulegen konnte, verzeichnete der MDax ein Minus von rund 25 Prozent.

Einer der Gründe dafür liegt in der Indexreform, die von der Deutschen Börse im September 2021 vollzogen wurde. Während der Dax seinerzeit von 30 auf 40 Index-Titel aufgestockt wurde, reduzierte sich die Anzahl der MDax-Titel von 60 auf 50 Unternehmen. Der MDax verlor dadurch nicht nur seine zehn größten Aktien, sondern auch wesentliche Top-Performer wie den Flugzeugbauer Airbus, der mit seinen Kursgewinnen seitdem den Kursaufschwung beim Dax unterstützt.

MDAX und DAX im Vergleich
MDAX und DAX im Vergleich © Morningstar Direct

Der MDAX-ETF Pionier: iShares MDax Ucits ETF

Mit einem Fondsvolumen von mehr als eine Milliarde Euro ist der bereits im April 2001 in Deutschland aufgelegte thesaurierende iShares MDax Ucits ETF (DE0005933923) mit Abstand der größte ETF, der die Wertentwicklung des MDax abbildet. Der MDax-ETF von iShares investiert physisch vollständig und direkt in die im Index enthaltenen Wertpapiere. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,51 Prozent pro Jahr ist der iShares ETF allerdings mit Abstand der teuerste MDax-ETF auf dem Markt. Das ist in der heutigen ETF-Welt nicht mehr zeitgemäß. Der Produktanbieter Blackrock ist gefragt, den Erfolg ihres MDax-ETF bei reduzierten Gesamtkosten zukünftig auch mit den Anlegern zu teilen. Kostengünstigere Alternativen bieten sich allerdings heute schon an, darunter der Invesco MDax Ucits ETF (IE00BHJYDV33), dessen Gesamtkostenquote (TER) lediglich 0,19 Prozent per annum ausmacht und der Deka MDax Ucits ETF (DE000ETFL441), dessen Gesamtkostenquote (TER) mit 0,30 Prozent pro Jahr ebenfalls deutlich günstiger ausfällt.

Erholung bei den Aktien des Mittelstands

MDax-Werte gelten grundsätzlich als wachstumsstärker, flexibler und wendiger, als die großen Dax-Schwergewichte, gerade auch in konjunkturellen Schwächephasen. Die Indexreform der Deutschen Börse im Jahr 2021 hat dem MDax in den letzten Jahren nicht gutgetan. Doch nach der Schwächephase wäre es längst an der Zeit für eine Aufholjagd der deutschen Mittelstands-Aktien. Mit dem iShares MDax Ucits ETF oder den kostengünstigen MDax-ETFs von Invesco und Deka können Anleger gezielt auf eine Erholung bei den Aktien des deutschen Mittelstands setzen.