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Medizintechnik-Sektor Gentests bergen ebenso viel Potenzial wie Risiko

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Die Roche-Gruppe ist globaler Marktführer bei Krebsmedikamenten und dadurch bestens mit den Anwendern vernetzt. Das erleichtert sowohl Vertrieb als auch Umsetzung der klinischen Studien. Die sequenzierbasierten Onkologietests werden die volle Kostenrückerstattung jedoch nur erhalten, wenn in langjährigen klinischen Studien nachgewiesen wird, dass die Tests bessere Behandlungsentscheide ermöglichen und den Behandlungserfolg steigern. Roche Dx hatte in der Vergangenheit Mühe, die Entwicklungszeiten einzuhalten und muss nun schnellstens ein integriertes sequenzierbasiertes Diagnostikangebot für den Onkologiebereich anbieten. Ansonsten wird sich Illumina auch hier als Goldstandard etablieren.

Als dritte Macht im Diagnostik-Geschäft wird Qiagen gehandelt. Ihre Komplettlösung mit Namen GeneReader NGS System soll durch einen hohen Automatisierungsgrad und Benutzerfreundlichkeit glänzen. Zur Zulassungsstrategie wurden keine Angaben gemacht und trotz integriertem Workflow ist das System keine Lösung für den Massenmarkt. Hinzu kommen das Technologierisiko, die fehlende kritische Größe im Gensequenzierbereich sowie ein limitiertes Forschungsbudget.

Labordienstleister mit großem Wachstumspotenzial

Thermo Fisher Scientific hat mit seinen Ion-Sequenzierern ein Produktportfolio, das sich dank schnellen Testzeiten und geringen Probemengen besonders für die klinische Diagnostik eignet. Das Unternehmen verfügt außerdem über die kritische Größe, um dieses Geschäftsfeld erfolgreich entwickeln zu können.

Ein attraktives Risiko-/Renditeverhältnis versprechen weiterhin die großen US-Diagnostiklabordienstleister LabCorp und Quest Diagnostics. Sie decken mit Standarddiagnostiktests ihre Fixkosten ab und erwirtschaften mit komplexen molekularen Tests den Ertrag. Durch den erwarteten Boom der sequenzierbasierten Diagnostiktests dürften diese Unternehmen ein überproportionales Gewinnwachstum realisieren. Gleichzeitig vermeiden Anleger hier das Technologierisiko: Die Firmen wählen einfach die beste Lösung zum günstigsten Preis.

Google profitiert vom Big-Data-Trend der Diagnostik

Bei gesunden Menschen sollen neben dem individuellen Genprofil auch andere Diagnostikverfahren angewendet werden. Das Privatunternehmen Human Longevity, gegründet von Genpionier Craig Venter, weitet die Gensequenzierung auch auf im Körper lebende Mikroorganismen und den Stoffwechsel aus. In Kombination mit bildgebenden Verfahren wie Ganzkörper-MRI, tragbaren Überwachungsgeräten und Gesundheitschecks sollen wichtige zusätzliche Daten gesammelt werden, die es ermöglichen, mehr über Ursachen und Auslöser von Krankheiten zu erfahren.

Auch Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, investiert seit Jahren in Gentechnik. Die Verbreitung der Gensequenzierung, die Erhebung von Vitaldaten über tragbare Geräte wie Fitnessbänder oder iWatch spielt Google in die Hände. Der Konzern versucht aus dem Datenmeer die richtigen Schlüsse über die Auslöser von Krankheiten zu ziehen.

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