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Aktualisiert am 28.01.2020 - 14:59 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 2 Minuten

MEG-Insolvenz: Rettung ist am Vertrauensverlust der Versicherungen gescheitert

MEG AG
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„Die Versicherungen wollten die neuen Verträge gegen ihre alten Forderungen verrechnen und forderten mehrere Millionen von der MEG“, sagt Westhelle von der Kasseler Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner. Sie verwiesen darauf, in der Vergangenheit Vorschüsse auf das künftige Geschäft gezahlt zu haben. Außerdem seien zuletzt über 70 Prozent der von MEG vermittelten Verträge später wieder storniert worden.

„Die zuletzt abgelieferte Arbeit der MEG hat das Vertrauen der Versicherungen nachhaltig beschädigt“, so der Insolvenzverwalter weiter. Letztlich sei die Rettung des Unternehmens aus diesen Gründen gescheitert.

Von ehemals rund 800 Mitarbeitern haben etwa 180 Aufhebungsverträge unterschrieben, um zu anderen Versicherungen zu wechseln. Den restlichen rund 620 Angestellten soll morgen gekündigt werden.

Die Aufhebungsverträge, die rund 500 Mitarbeiter bereits zum 30. September – noch vor der Insolvenz – unterzeichnet hatten, um selbständige Handelsvertreter zu werden, sind laut Westhelle größtenteils unwirksam. Damit gelten diese Mitarbeiter weiterhin als MEG-Angestellte und haben Anspruch auf Insolvenzgeld.

Der Gründer und ehemalige Vorstand der MEG, Mehmet Göker, hatte sich von der eigenen Aktiengesellschaft Darlehen in Millionenhöhe auszahlen lassen. „Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werde ich diese Darlehensforderungen gegenüber Herrn Göker mit allen Mitteln sichern“, erklärt Westhelle. Diese Beträge seien Teil der Insolvenzmasse. Zudem hat der Insolvenzverwalter alle Mitarbeiter aufgefordert, ihre Firmenfahrzeuge inklusive mehrerer Ferraris und Porsches abzugeben.

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