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Policenvertrieb: Jeder Zweite kauft bei Vergleichsportalen

Wie weit ist die Digitalisierung der deutschen Finanz- und Versicherungsbranche vorangeschritten? Das wollte der Digitalverband Bitkom wissen. In einer telefonischen Umfrage unter gut 1.000 Verbrauchern ab 16 Jahren ließ der Verband Daten zum Stand der Dinge erheben. Die Befragung fand im März und April vergangenen Jahres statt.
Ergebnis: Wie auch im Bereich Banking und Geldanlage ist der digitale Abschluss von Versicherungsprodukten für viele Menschen alltäglich geworden. Demnach haben 79 Prozent der Deutschen schon einmal online eine Versicherungspolice abgeschlossen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) haben bereits Online-Vergleichsplattformen genutzt, um einen passenden Tarif zu finden und diesen auch an Ort und Stelle zu erwerben. Bei einem Versicherungsvertreter oder einem Makler hatten dagegen nur 41 Prozent in der Vergangenheit schon einen solchen Vertrag abgeschlossen.
„Wo haben Sie schon einmal selbst eine Versicherung abgeschlossen?“

Auch die Wünsche der Verbraucher weisen in Richtung digitaler Abwicklung, stellt Bitkom fest. So wünschten sich 43 Prozent der Befragten bei Schadenfällen einen voll digitalen Abwicklungsprozess – von der Meldung des Schadens bis zur Auszahlung. Demgegenüber wurden die digitalen Angebote der Versicherer allerdings nur mit „ausreichend“ bewertet – und das über alle Altersklassen der Befragten hinweg.
Zwei von drei Befragten (67 Prozent) würden sich überdies eine übersichtliche Aufstellung ihrer Einkünfte im Alter wünschen. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) kann sich auch vorstellen, sich in puncto Altersvorsorge von einer Künstlichen Intelligenz beraten zu lassen.
Bei vertrauenswürdigen Quellen, die in Finanzdingen um Rat gefragt würden, bestätigt die Umfrage einmal mehr: Auf Freunde und Familie zählen hiesige Verbraucher am meisten. Mit weitem Abstand folgen Vergleichsportale – die jedoch immer noch deutlich vor den Tipps von Bankberatern oder Versicherungsvertretern rangieren. Auffällig, doch auch wenig erstaunlich ist: Unter-Dreißigjährige, sogenannte „Digital Natives“, stehen Digitalangeboten deutlich aufgeschlossener gegenüber. Dagegen trauen sie Bankberatern tendenziell weniger über den Weg.
„Wen halten Sie für vertrauenswürdig, wenn es um finanzielle Ratschläge geht?“
