Mehr Haben als Soll Hochzinsfonds von Klaus Blåbjerg: Bilanzauswertung für Extra-Gewinne

Dass ein Unternehmen mehr Haben als Soll vorweisen kann, kommt immer wieder vor, man muss es nur finden. So war es mal der Fall, dass alle Plattformen einer Ölgesellschaft zusammen mehr wert waren als die ausgegebenen Anleihen. „So etwas finden wir gut“, sagt Blåbjerg in seiner trockenen Art. Noch besser findet er es, wenn andere Marktteilnehmer das Papier nicht kennen oder nicht mögen und er es deshalb im Sonderangebot kriegt.
Rund 8.000 Unternehmensanleihen weltweit lässt das Absalon-Team fortlaufend per Computer überwachen. In die engere Auswahl kommen rund 400 Titel, die entweder durch bilanzielles Anlagevermögen gedeckt sind oder bei denen das Unternehmen so gutes Geld verdient, dass es sich demnächst entschulden wird.
Anschließend geht es um weitere Kriterien wie Managementqualität, Stresstest, Bewertung und das bereits erwähnte Kleingedruckte im Prospekt. Am Ende kommen 75 bis 125 Anleihen ins Portfolio. Der Vergleichsindex spielt dabei keine Rolle, im Gegenteil: Häufig findet das Absalon-Team nur außerhalb des Rampenlichts geeignete, günstige Perlen. Anders lässt sich gar nicht erreichen, dass die Ablaufrendite des Portfolios derzeit bei 9,8 Prozent liegt. Der Index bringt es nur auf 7,1 Prozent.
Der logische Nachteil ist, dass der von Großanlegern getriebene Index zuweilen besser läuft als der am Rand fischende Absalon-Fonds. Das sollte sich spätestens dann erledigen, wenn nach Jahren wieder mehr Emittenten pleitegehen. Dann ist es eine gute Idee, ein handverlesenes Portfolio zu haben.
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