Positive Change-Strategie Mehr Impact durch eine breite Investorengemeinschaft
Bereits wenige Jahre nach ihrem Studium leitete Evgenia Molotova die Tochtergesellschaft eines US-Chemieunternehmens, das unter moderaten Umweltauflagen Farben und Druckfarben in einer Fabrik mitten in Moskau produzierte. Ihre Beobachtung: „Arbeiter, die mit toxischen Chemikalien zu tun haben, waren im Hinblick auf den Arbeitsschutz kaum abgesichert und es gab kein soziales Sicherheitsnetz, wenn Arbeitsplätze abgebaut werden mussten. Der Westen hat einen Großteil der schmutzigen Industrieproduktion in die Schwellenländer verlagert, und damit auch die sozialen und ökologischen Probleme, aber dadurch sind sie nicht verschwunden.“
„Artikel-8-Fonds mit konzentriertem Portfolio“
Heute arbeitet Molotova als Co-Lead-Managerin des jüngst aufgelegten Pictet-Positive Change. Der nach Luxemburger Recht aufgelegte OGAW-konforme Fonds investiert in Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen an den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals-SDGs) ausgerichtet sind. Doch der Fonds fokussiert auch auf Unternehmen, die ihre Ausrichtung auf diese Ziele vorantreiben oder das Potenzial haben, ihre SDG-Ausrichtung durch gezieltes Engagement des Investmentteams von Pictet AM zu verbessern. Der Positive-Change-Ansatz basiert auf diesen Grundsätzen und qualifiziert den Fonds als Artikel-8-Produkt gemäß der Offenlegungsverordnung SFDR.
„Unser Ziel ist es, ein konzentriertes Portfolio finanziell robuster Unternehmen aufzubauen, die sich an den weltweiten Anstrengungen zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen orientieren und sich besser entwickeln als der breite Markt“, fasst Molotova den Fondsansatz zusammen. Ihre langjährige Berufserfahrung in unterschiedlichen Branchen hilft ihr dabei, Investitionen aus ganzheitlicher Perspektive zu sehen. Sie kauft daher nicht einfach nur Clean Energy-Aktien und Technologiewerte. „Nur in Unternehmen zu investieren, die den Übergang bereits vollzogen haben oder deren Aktivitäten einen positiven Impact haben, ist ein erstrebenswertes Ziel, aber das löst nicht das Gesamtproblem. Wir nehmen uns dadurch die Chance, uns mit den Nachzüglern auseinanderzusetzen, denen, die sich wirklich wandeln müssen.“
Die Fondsmanagerin bemängelt, dass aufgrund von Ausschlusskriterien Industrie- und Grundstoffunternehmen von vielen Kapitalgebern ignoriert werden. Sie weiß, dass die Unternehmen, die es bei vielen Fondsgesellschaften nicht auf den Kaufzettel schaffen, für die Volkswirtschaften sehr wichtig sind. Viele Fondsgesellschaften würden es sich mit der Missachtung zu leicht machen: „Durch die Zusammenarbeit mit den Unternehmensleitungen haben wir die Möglichkeit, Lösungen zu finden, die sozial verträglich oder umweltschonend sind und sich positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken. Wenn es den Unternehmen gelingt, sich zu wandeln, verbessern sich auch ihre Bewertungen.“
Anleger, die Fondsanteile des Pictet-Positive Change zeichnen, handeln somit ausgesprochen progressiv und zukunftsorientiert, so Molotova. Mit dem Impact-Fokus des Fonds unterstützen sie Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen an den SDGs ausgerichtet sind und in einer Welt, die einen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft durchläuft, langfristig von überdurchschnittlichen Gesamterträgen profitieren dürften. Molotova und Yuko Takano, Co-Lead-Managerin des Fonds, gehen davon aus, dass Unternehmen, die ihre Ausrichtung durch gezieltes Engagement stärken, sowohl von steigenden Renditen als auch von einer Neubewertung profitieren.
Den beiden Fondsmanagerinnen zufolge – die vom Investmentmanager Peter Rawlence und den zwei Kundenportfoliomanagern Duncan Downes und Adam Johnson unterstützt werden – bekommen die Unternehmen von an allen Fronten Druck, sowohl von den Konsumenten als auch von der Politik und den Investoren. „Es ist mittlerweile Standard, auf die Recycelbarkeit eines Produkts oder seiner Verpackung zu achten“, sagt Molotova. „Als Mutter eines hyperaktiven Siebenjährigen sehe ich, dass die nächste Generation bereits in den Startlöchern steckt – mein Sohn ist schon recht militant, wenn es um die Kompostierung von Lebensmittelabfällen geht.“
Auch die Regierungen beginnen energisch durchzugreifen. Das Covid-19-Aufbaupaket der EU im Volumen von 2 Billionen Euro setzt „grüne“ Maßstäbe. Inzwischen erlassen Regierungen in aller Welt, auch in den Schwellenländern, für die Unternehmen Vorschriften, mit denen der soziale Wandel vorangetrieben werden soll. Die Investoren wiederum buchen zunehmend Unternehmen in die Portfolios, die ESG-Strategien verfolgen.
Transparenz fördert den positiven Wandel
Messbarkeit ist bei einer Strategie, wie sie der Pictet-Positive Change vertritt, sehr wichtig. Yuko Takano, Co-Lead-Managerin des Fonds, sieht Pictet Asset Management als Wegbereiter: „Wenn man in Unternehmen investiert, die sich in einer frühen Phase des Übergangs hin zu mehr positiven Auswirkungen befinden, sind Transparenz bei der Berichterstattung sowie aktives und gezieltes Engagement unerlässlich. So demonstriert und fördert das Investmentteam den positiven Wandel, nach dem die Strategie benannt ist.“
Ob ein Unternehmen Potenzial hat, auf dem von Molotova und Takano gewünschten Weg voranzukommen, steht bei den Unternehmen, die es ins Portfolio schaffen, außer Frage. Doch wie lässt sich genau bewerten, inwiefern die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens an den SDGs ausgerichtet sind? Um diese Frage zu klären, zieht das Investmentteam ein eigenes innovatives NLP-Tool (Natural Language Processing) heran. Das Instrument untersucht mithilfe einer umfassenden Datenbank wissenschaftlicher Forschungsergebnisse systematisch die positiven und negativen Auswirkungen auf jedes SDG. Bei Unternehmen mit bereits positiven Auswirkungen zeigt das Tool Bereiche auf, die weiteres Verbesserungspotenzial bieten.
Molotova und Takano sind sich bewusst, dass der Übergang zu Investitionen mit Impact-Fokus Zeit in Anspruch nehmen wird. Daher müsse weiterhin in Sektoren der Old Economy investiert werden, „aber verantwortungsbewusst“. Die betreffenden Unternehmen seien ein wichtiger Teil der globalen Wirtschaft – „und häufig sind genau dort Veränderungen dringend nötig“.
Weitere Informationen zum Fonds Pictet-Positive Change finden Sie hier.