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Mehr Investmentprodukte mit höheren Gebühren Trump-Sieg ist gut für Vermögensverwalter

Seit der Finanzkrise leiden Firmen wie Julius Bär Group unter sinkenden Margen, rekordniedrigen Zinsen und dem Vorgehen der USA gegen das Bankgeheimnis. Doch mit der neuen Regierung steigt die Erwartung höherer Zinsen - und Schweizer Banken dürften davon profitieren, weil sie noch immer einen großen Teil ihrer Assets in Dollar halten, sagt Martin Moeller, Leiter Equity-Portfolio Management bei Union Bancaire Privee in Genf.

“Diese politischen Veränderungen sind ein Segen für Privatbanken - vor allem für die mit einem Großteil der Kundengelder in Dollar", erklärt Moeller, der 2,3 Milliarden Franken (2,2 Milliarden Euro) in Aktien verwaltet. "Sie warten verzweifelt auf Erleichterung."

Höhere US-Zinsen -  weniger Liquidität

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Höhere US-Zinsen könnten wohlhabende Kunden dazu bewegen, weniger Geld in Liquidität und mehr in Investmentprodukte mit höheren Gebühren zu stecken. Sie könnten eine weitere Dollar-Rally antreiben; die Kundenvermögen, in Franken umgerechnet, würden steigen, und die Banken könnten mit Krediten an Reiche mehr verdienen. Die zweitgrößte Schweizer Bank, die Credit Suisse Group AG, hat erklärt, sie wolle die Kreditvergabe in ihrer internationalen Wealth-Management-Sparte bis 2018 fast verdoppeln.

Die Schweizer Private-Banking-Branche, ein Stützpfeiler der Wirtschaft des Landes, ist geschrumpft, nachdem Zinsen in Europa unter null es den Firmen schwerer machten, Erträge zu erzielen. Auch steigende Regulierungskosten und Regierungsinitiativen gegen Steuerhinterziehung haben die Gewinne von Instituten gedrückt, die Reiche von Offshore-Standorten wie der Schweiz oder Singapur aus bedienen.

Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries ist seit ihrem Tief im Juli bereits um mehr als einen Prozentpunkt gestiegen, und der Anstieg beschleunigte sich nach dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump am 8. November. Trump, ein Kritiker der Fed-Politik der ultraniedrigen Zinsen, hat höhere Infrastrukturausgaben angekündigt; die Investoren nehmen ihn offenbar beim Wort und befeuern Markterwartungen höherer Inflation und steigender Zinsen.