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Sozialer Zweck der Vermögensverwaltung Mehr Vielfalt für höhere Renditechancen

Von Aktualisiert am in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 3 Minuten
Vielfalt am Arbeitsplatz
Vielfalt am Arbeitsplatz: Studien zufolge sind Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Management ihren Mitbewerbern überlegen. | Foto: Imago Images / MASKOT
Kelly Cavagnaro

In den vergangenen Jahren wuchs unter Vermögensverwaltern die Bereitschaft, nichtfinanzielle Faktoren wie Klima oder Diversität in ihre Anlagestrategien einzubeziehen – auch, weil es immer mehr Belege dafür gibt, dass sich dadurch geeignetere Anlagemöglichkeiten finden lassen.

Der irische Vermögensverwalter Aon kam beispielsweise jüngst zu dem Ergebnis, dass die Integration von ESG in den Investmentprozess von Natur aus mit der treuhänderischen Pflicht und den Interessen der Stakeholder im Einklang steht. Wir bei Columbia Threadneedle Investments haben festgestellt, dass unsere eigenen Ratings für verantwortliches Investieren (RI) effektiv auf potenzielle Wettbewerbsvorteile hinweisen. Mit dieser Erweiterung des Investmentresearchs ist selbst der kapitalistischste Anleger gefordert, seinen Ansatz zu überdenken, wenn er mit den sich entwickelnden Markttreibern Schritt halten will.

Nachhaltiges Investieren wird beliebter

In den vergangenen zwei Jahren ist das nachhaltig investierte Vermögen weltweit um 15 Prozent gestiegen. Heute sind bereits 36 Prozent des gesamten professionell verwalteten Vermögens entsprechend angelegt – Tendenz steigend. Neuesten Prognosen zufolge könnte das Volumen grüner Anlagen bis 2025 auf weltweit 13 Billionen US-Dollar anwachsen, was einer Vervierfachung des Gesamtvolumens von Ende 2020 entspricht.

Dazu tragen auch politische und regulatorische Entwicklungen bei, da der Klimawandel in den USA und anderen großen Nationen immer stärker ins Rampenlicht rückt. Unternehmen, die sich den aktuellen Entwicklungen anpassen und in Sachen Nachhaltigkeit und entsprechender Berichterstattung verbessern, bevor die Regierungen entsprechende Richtlinien erlassen, können ihre Wettbewerbsvorteile ausbauen.

Der soziale Zweck der Vermögensverwaltung

Nachhaltiges Investieren umfasst viele wichtige Themen: Eines davon ist Diversität, also Vielfalt. Studien ergaben, dass Unternehmen mit vielfältigen Teams bessere Entscheidungen treffen. Es mangelt nicht an Daten, die belegen, dass vielfältige Hintergründe, Erfahrungen und Weltanschauungen zur Verbesserung der Unternehmensstrategie beitragen. Das multinationale Risikomanagement-, Versicherungsmakler- und Beratungsunternehmen Willis Towers Watson fand heraus, dass „insbesondere ethnisch vielfältige Investmentteams in der Regel höhere Überschussrenditen erwirtschaften“.

Weitere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen: Fortune-500-Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Management übertreffen ihre Mitbewerber um 53 Prozent. Firmen, die in Bezug auf Inklusion und Vielfalt hoch eingeschätzt werden, haben mit einer um 70 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an neuen Märkten Erfolg und steigern mit einer um 45 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit ihren Marktanteil.

Heute mag das offensichtlich erscheinen. Doch vor 30 Jahren – oder auch vor fünf Jahren – wäre die Vorstellung auf Unverständnis gestoßen, dass gesellschaftliche Ambitionen ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Fundamentalanalyse sein könnten. Geschweige denn, dass sie quantifizierbare Quellen eines Wettbewerbsvorteils für Anleger und Vermögensverwalter enthalten.

Ein solches Umdenken ist in dieser Branche so selten, dass wir innehalten und uns vor Augen führen müssen, dass wir es mit einem neuen Paradigma zu tun haben. Der soziale Zweck der Vermögensverwaltung endet jedoch nicht mit der Einbeziehung gesellschaftlicher Erkenntnisse in solide Investmentprozesse. Wenn wir in diesen Bereichen ungenutztes Wertschöpfungspotenzial erkennen, sind wir als Treuhänder verpflichtet, an der Erschließung mitzuwirken.

Ungenutztes Wertschöpfungspotenzial

Bei dieser Argumentation kann jedoch leicht übersehen werden, dass der soziale Zweck der Vermögensverwaltung nicht vor unserer eigenen Haustür Halt macht. Letztlich müssen wir, wenn wir mit unserer Überzeugung glaubwürdig sein wollen, auch uns selbst den Spiegel vorhalten.

Wir müssen weiterhin auf die Relevanz von ESG-Aspekten hinweisen, bis sie allgegenwärtig und in jeder Faser unserer Kultur integriert sind. Das bedeutet, das Bewusstsein für unseren eigenen CO2-Verbrauch zu stärken, die Privatsphäre unserer Netzwerke weiter zu verbessern, Transparenzanforderungen öffentlich zu unterstützen, unsere eigenen Daten zu verstehen und weiterzugeben und für echte Vielfalt in unseren Teams zu sorgen.

Der Weg nach vorn beginnt oft mit der einfachen Einsicht, dass Veränderung im Inneren beginnt, mit der Anerkennung kleiner Wahrheiten und der Festlegung erreichbarer Ziele.

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