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Mehr Welt: SPDR MSCI ACWI IMI als Alternative zum MSCI World

Breit diversifiziert, weltweit investieren – dieser Rat wird vielen Börseneinsteigern gleich als Erstes mit auf den Weg gegeben, um die Risiken der Kapitalanlage in Grenzen zu halten. Bei der Titelauswahl entscheiden sich deshalb viele als Erstes für einen ETF auf den bekannten MSCI World Index. Schließlich klingt dieser bereits dem Namen nach weltläufig und wird auch von vielen professionellen Investoren als Vergleichswert herangezogen.
US-Aktien dominieren den MSCI World
Das „World“ im Namen ist hier allerdings irreführend. Die ganze Welt ist nämlich keineswegs im Index vertreten. Stattdessen enthält der MSCI World lediglich Aktien aus etwas mehr als 20 Ländern, wobei US-amerikanischen Konzernen der Löwenanteil zufällt. Aktuell kommen sie auf eine Gewichtung von knapp 70 Prozent. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Index seine Aktien nach der Marktkapitalisierung eines Landes auswählt, die sich aus dem Wert der börsennotierten Unternehmen zusammensetzt. Dieser Wert ist insbesondere in den USA sehr hoch. Daher ist auch die Gewichtung des MSCI World sehr US-lastig.
Auf den Plätzen zwei und drei im Länderranking folgen Japan und Großbritannien mit Anteilen von nur noch 6 und 4 Prozent. Nationen wie China, Indien oder Mexiko sucht man dagegen vergeblich – ebenso wie kleinere Unternehmen. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Welt beim MSCI World ausgeklammert wird.
SPDR MSCI ACWI IMI berücksichtigt Schwellenländer und kleinere Unternehmen
Wenn dir der MSCI World zu wenig Welt abdeckt, könnte der SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF eine gute Alternative für dich sein. Der ETF wird von State Street Global Advisors betrieben, einer Anlageverwaltungsabteilung der State Street Corporation. Der Vermögensverwalter ist der viertgrößte der Welt. Mit der Auflage des ersten in den USA gelisteten ETF im Jahre 1993 gilt State Street in der Branche als Pionier.
Der MSCI ACWI IMI Index soll die Wertentwicklung der Aktienmärkte in entwickelten Ländern und Schwellenländern weltweit messen. Er enthält theoretisch 9.235 Wertpapiere aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern aus den Segmenten Large-, Mid- und Small-Caps. Der ETF kauft jedoch nicht alle 9.235 Aktien, sondern nur 1.820. Dies liegt daran, dass es nach Ansicht von SPDR zu aufwändig und teuer wäre, alle Titel zu halten. Außerdem würden die kleinsten Positionen mit 0,00001 Prozent kaum noch einen Einfluss auf die Wertentwicklung haben. Durch Sampling werden die verbleibenden 1.820 Aktien jedoch so zusammengestellt, dass sie den MSCI ACWI IMI möglichst genau abbilden.
Der SPDR MSCI ACWI IMI im Überblick
- Wertentwicklung laufendes Jahr: 6,3 Prozent
- Wertentwicklung 5 Jahre: 56,1 Prozent (9,3 Prozent p.a.)
- ISIN: IE00B3YLTY66
- Auflage: 16. Mai 2011
- Management: State Street Team
- ETF-Volumen: 433,72 Millionen US-Dollar
- Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,53
- Volatilität 5 Jahre: 18,1 Prozent
- Laufende Kosten: 0,4 Prozent
Das Länderranking dominiert auch beim großen Welt-ETF die USA. Ihr Anteil ist hier mit 61,9 Prozent lediglich 10 Prozentpunkte kleiner als beim berühmten Indexbruder. Auf Platz zwei und drei liegen ebenfalls Japan und Großbritannien mit 5,8 und 4 Prozent. China schafft es mit einem Anteil von 2,5 Prozent auf Platz 7, auf Platz 11 liegt Indien mit 1,7 Prozent und auch Brasilien (0,7 Prozent) und Mexiko (0,3 Prozent) sind vertreten.
Bei den Branchen ist Informationstechnologie am stärksten gewichtet (19,8 Prozent). Es folgen Finanzen (14,7 Prozent) und Healthcare (13,1 Prozent). Die Top-Holdings sind Apple (4,1 Prozent), Microsoft (2,7 Prozent) und Amazon (1,4 Prozent).
Mehr Welt, aber dennoch Klumpenrisiken
Der Blick auf die Gewichtung zeigt: Mit dem SPDR MSCI ACWI IMI ETF deckst du definitiv mehr Länder ab als das bei einem ETF auf den klassischen MSCI World Index der Fall ist. Der Ausdruck Welt-ETF ist hier also deutlich passender.
Bei genauerem Hingucken zeigt sich jedoch auch, dass die USA weiterhin einen sehr hohen Stellenwert im Index hat. Ein zweites Risiko lässt sich anhand der Top-Investments verdeutlichen. Genau wie beim berühmten Bruder liegen mit Apple, Microsoft und Amazon auch hier gleich drei Tech-Konzerne auf den ersten Plätzen. Zusammen kommen sie auf fast 10 Prozent des ETF-Volumens – und sie sind längst nicht die einzigen Tech-Konzerne unter den Top-10-Holdings. Insgesamt entfallen rund 20 Prozent allein auf den Sektor Informationstechnologie.
Basisinvestment, das leicht ergänzt werden kann
Anleger haben es deshalb gleich mit einem doppelten Klumpenrisiko zu tun. Sie sind sowohl von den USA als auch von der Tech-Industrie abhängig. Der Blick auf die Fondsrendite zeigt, dass das nicht immer schlecht sein muss. Langfristig kann es aber dennoch gefährlich werden, wenn es in den USA oder bei den Tech-Werten wie im vergangenen Jahr mal nicht so läuft und der Index direkt ins Minus rutschte.
Wer das verhindern möchte, kann den SPDR MSCI ACWI IMI ETF als Weiterentwicklung des MSCI World als gute Basis im Depot halten, sich aber zusätzlich auch nach ETFs umschauen, die einen stärkeren Fokus auf andere Länder und Branchen legen – wie etwa auf die Emerging Markets oder auf kleine und mittelgroße Unternehmen.