Umfrage unter Finanzmanagern Mehrheit stimmt für Dax-Reform
Der Dax darf gern etwas anders werden, sagt die Mehrheit der deutschen Finanzmanager. Das ergibt eine Umfrage des Center for Financial Studies (CFS) unter Führungskräften aus der Finanzbranche.
Im Rahmen der vierteljährlichen Umfrage zum CFS Index (über die Finanzbranche selbst) schoben die Frankfurter noch ein paar Fragen zum deutschen Leitindex Dax nach. Demnach meinen mehr als 55 Prozent der Befragten, dass künftig nur profitable Unternehmen in den Dax aufgenommen werden sollten. Das Kriterium gibt es bislang nicht.
„Dies würde bedeuten, dass das Unternehmen Delivery Hero nicht hätte in den Dax aufgenommen werden sollen“, sagt CFS-Geschäftsführer Volker Brühl. Andererseits lehnen es etwa 75 Prozent der Befragten ab, Unternehmen wegen einer längeren Verlustphase aus dem Dax zu entfernen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent hält es nicht für sinnvoll, Nachhaltigkeitskriterien bei der Aufnahme in den Dax heranzuziehen, zirka 45 Prozent fänden das hingegen gut. Brühl dazu: „Das überrascht zunächst, da ESG-Kriterien von Investoren immer wichtiger werden. Andererseits hat die Deutsche Börse mit dem Dax 50 ESG bereits eine grüne Dax-Variante auf den Markt gebracht.“
Weitere Ergebnisse sind:
- Zirka 56 Prozent würde es befürworten, dass der Dax häufiger auf seine Zusammensetzung überprüft wird. 60 Prozent finden, dass man auf den Börsenumsatz als Aufnahmekriterium verzichtet. Stattdessen soll – wie international üblich – eine Mindestliquidität ausreichen.
- 55 Prozent der Befragten meinen, dass man die Zahl der Mitglieder im Dax von derzeit 30 Unternehmen auf 40 oder 50 erhöhen sollte, lediglich 38 Prozent halten das für nicht nötig.
Derzeit stellt auch die Deutsche Börse ihren Dax zur Diskussion. Eine entsprechende Umfrage (mit unter anderem denselben Fragen wie von der CFS) endete am 4. November.