Barbara Bocks
13.04.2023

Digitale Kunst auf der Blockchain Mein erster NFT-Kauf

Mein erster NFT und ich
Mein erster NFT und ich: Sie hat definitv die schöneren Ohrringe.
© Canva Collage von Christin Jahns

Als Kryptofangirl stand er schon länger auf meiner Bucketlist: mein erster NFT-Kauf.

Gesagt, getan. An Ostern war es dann so weit.

NFTs können alles Mögliche sein: Kleidung für Avatare in der Metaverse-Umgebungen, Musikdateien, Fotos, Kunst oder schlicht digitale Profilbilder beispielsweise wie die berühmten Affen des Bored Ape Yacht Clubs.

Für meinen ersten NFT-Kauf habe ich mich für ein Profilbild entschieden, im Fachjargon PFP, kurz für Profile Picture, genannt.

Die Bilder des Bored Ape Yacht Clubs sind beispielsweise schon länger Kult, aus meiner Sicht aber einfach gar nicht schön. Punkt.

Daher war mein Plan, mich nach dem Profilbild eines weiblichen Affens umzuschauen, den ich auch gerne anschaue.

 

Als Erstes habe ich mich einmal bei den gängigen NFT-Marktplätzen wie Opensea und Rarible umgeschaut, zuerst über meinen Desktop-PC. Dann habe ich aber gemerkt, dass es zumindest bei mir über die App auf dem Smartphone viel schneller ging, die Bilder zu laden und so nach Profilbildern Ausschau zu halten.

Bei Opensea wurde ich dann bei der Kollektion des Lady Apes Yacht Clubs fündig. Den Preis für meinen Lieblings-NFT aus der Kollektion fand ich mit 0,005 Ether, also knapp 9 US-Dollar, auch angemessen.

Aber kann sich so ein NFT-Kauf auch als Investment auszahlen?

Bei NFT-Investments die Größe der aktiven Community recherchieren

Rentable NFT-Investments zu tätigen, ist mit wirklich viel Recherchearbeit verbunden.
Vor allem beim Messenger Discord oder über Twitter tauscht sich die NFT- und Krypto-Community ausführlich über die Kollektionen und auch über die einzelnen Projekte aus.

Die Stärke der Community, also die Anzahl der Personen, die über ein Projekt reden beziehungsweise aktiv daran mitarbeiten, ist aus Expertensicht ein Hinweis auf dessen Qualität und einen profitablen Verkauf später.

 

Denn jedes NFTs ist ein Unikat.

Das heißt, wenn du deinen NFT später wieder verkaufen willst, musst du über einen Marktplatz wie Opensea einen Käufer finden, der bereit ist, Geld für deinen NFT zu bezahlen. Wenn du NFTs als Investment nutzen möchtest, im besten Fall natürlich mehr als du selbst dafür ausgegeben hast.

Und das klappt natürlich am besten, wenn die Kollektion stark nachgefragt wird. 

Davon einmal abgesehen: Die Preise für NFTs sind auch immer stark abhängig vom gesamten Kryptomarkt.

Im vergangenen Jahr sind die Preise auf dem NFT-Markt für viele Kollektionen parallel zu den Kursen der meisten Kryptowährungen sehr stark eingebrochen. 

Mir ging es bei meinem ersten NFT-Kauf aber nicht darum, ein NFT zu finden, das ich mit hohem Gewinn weiterverkaufen kann. Ich wollte einfach ein richtig schönes Profilbild kaufen. Daher bin ich diesmal (noch) um die aufwändige Recherche herumgekommen.

MetaMask-Wallet einrichten, geht ziemlich schnell

Um den NFT zu kaufen, habe ich mir dann eine MetaMask-Wallet eingerichtet. Für diese Wallet habe ich mich entschieden, weil mir der Name immer wieder über den Weg gelaufen ist und ich damit vor allem auf der Ethereum-Blockchain einkaufen kann.

Die Einrichtung der Wallet ging schnell, ähnlich wie bei einer Onlineüberweisung:

  • Ich habe mir die App heruntergeladen und
  • ein Passwort zum Einloggen der Anwendung festgelegt, also das übliche Vorgehen beim Installieren von Apps. 
  • Das Passwort zur App kannst du wieder ändern, den Private Key aber nicht. Dieser Private Key besteht bei MetaMask aus 16 Wörtern.

Private Key unbedingt an mehreren Orten aufbewahren

Verlierst du deine Private-Key-Kombination, ist der Inhalt der Wallet komplett weg und zwar unwiderruflich.

Hier gibt es bereits ein paar wilde Geschichten:

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  • Ein Waliser hat 2016 seine Festplatte mit 7.500 Bitcoin entsorgt, die jetzt (natürlich) weg ist. Nach aktuellem Bitcoin-Stand (13. April 2023) wären das knapp 250 Millionen Euro.
  • Auch der amerikanische Programmierer, Stefan Thomas, würde eigentlich Bitcoins in Höhe von rund 220 Millionen US-Dollar besitzen. Er hat aber das Passwort vergessen.

Damit dir nicht das Gleiche passiert: Bewahre deinen Private Key am besten an mehreren Orten auf.

 

Kleiner Exkurs, jetzt aber wieder zurück zu meinem NFT-Kauf: 

Um den NFT zu kaufen, musste ich im nächsten Schritt Geld auf die Wallet überweisen. Da Kryptowährungen nicht im regulierten weltweiten Zahlungssystem enthalten sind, kannst du für diese Überweisung nicht einfach die üblichen Zahlungsdienstleister wie Paypal oder Klarna nutzen, sondern musst auf unbekanntere Firmen zurückgreifen.

Bei MetaMask stehen dir verschiedene Dienstleister zur Auswahl. Ich habe diese parallel - zur Sicherheit - nochmal gegoogelt und mich letztlich für kanadische Firma Banxa entschieden.

Der Eurobetrag wird dann zum aktuellen Kurs beispielsweise in Ether, die Währung der Ethereum-Blockchain, umgewandelt und direkt auf die MetaMask-Wallet transferiert.

Nach ein paar Minuten hatte ich den Betrag in Ether auf meiner Wallet und konnte ihn nutzen.

Transaktionskosten für NFT-Kauf recht hoch

Den NFT hatte ich ja schon ausgewählt. 

Daher musste ich nur noch meine MetaMask-Wallet mit OpenSea verbinden. Das ist nur ein Klick. Und dann konnte ich den NFT kaufen.

 

Was ich vorher nicht bedacht hatte, waren die Transaktionskosten, die sogenannten Gas Fees auf der Ethereum-Blockchain. Diese sind bei Ethereum im Vergleich zu anderen Blockchains relativ hoch.

Ich musste neben den 9 US-Dollar für den NFT noch zusätzlich knapp 9 US-Dollar für die Bearbeitung zahlen, also insgesamt 18 US-Dollar für das Profilbild.

Nach dem geglückten Shanghai-Update Mitte April will die Ethereum-Foundation künftig daran arbeiten, die Transaktionen schneller zu machen und die Transaktionskosten zu senken.

Finde ich gut. 

Nach Bestätigung der Transaktion ist mein NFT jetzt in meinem Opensea-Ordner gelandet. Und auf der Ethereum-Blockchain bin ich nun mit einem Zahlencode als Besitzerin hinterlegt.

Der ganze Kauf war ein wesentlich geringerer organisatorischer Aufwand, als ich vorher dachte.

Am längsten hat es gedauert, einen NFT zu finden, der mir gefällt, da die Auswahl bei Opensea einfach soooooo riesig ist.

Ich bin mit der Auswahl meines ersten NFTs auf jeden Fall sehr zufrieden.

Wie gefallen dir die Bilder des Bored Ape Yacht Clubs?

Total schön und soo lustig, diese Affen.
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Na ja, geht so, eher nicht so mein Geschmack.
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Ziemlich scheußlich, ehrlich gesagt.
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