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Meinung zu Gold Die Mehrheit der Anleger liegt falsch

Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung mag Gold noch immer
Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung mag Gold noch immer

Wer etliche Jahre an den Finanzmärkten zugebracht hat, weiß: An den Tiefpunkten oder in deren Nähe sind die meisten Anleger nie positiv, sondern überwiegend negativ gestimmt. Diesem Muster kann man sich selbst nur schwer entziehen, denn es ist eine psychologische Gesetzmäßigkeit: Die allermeisten Menschen schreiben die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit fort und erwarten, dass die Zukunft sich ähnlich gestaltet. Die Fachleute nennen das „recency bias“, wobei „recency“ die jüngste Entwicklung meint.

So auch dieses Mal: Nachdem Gold die vielbeschworene Marke von 1.290 Dollar gerissen und damit einen Aufwärtstrend beendet hatte, wurden immer mehr Anleger nervöser. „Ausverkauf bei Gold“, hieß es bald von vielen Seiten, begleitet von „Wie tief kann Gold jetzt noch fallen?“ und „Diese Preismarken müssen halten, sonst …“ Beim bisherigen Tief von 1.210 Dollar hatten sich die Goldfreunde dann ziemlich rar gemacht: Laut sentimentrader.com, einem Portal, das die Stimmung der Marktteilnehmer abbildet, war nur noch ein Viertel positiv für Gold gestimmt. Nahe dem Hoch bei 1.340 Dollar waren es fast 70 Prozent.

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Zu behaupten, die Mehrheit liege falsch, nur weil sie die Mehrheit sei, greift natürlich zu kurz. Deshalb liefern wir hier einige Argumente, die unser Szenario eines Preisanstiegs bei Gold in den nächsten Monaten begründen:

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  1. Als in den letzten Jahren die Mehrheit der Investoren nach Angaben von sentimentrader.com kaum einen Pfifferling auf Gold gab – das war jeweils Ende 2015, 2016 und 2017 der Fall –, stieg der Goldpreis in den Monaten danach erst um 25, dann um 20 und schließlich um 10 Prozent. In all diesen Fällen ist im Chart unten klar erkennbar, dass die Mehrheit der Anleger in ihrem Stimmungstief (blaue Kurve) falsch lag.
  2. Die Goldproduzenten (Commercials) sichern sich so wenig gegen fallende Kurse ab wie zuletzt bei den Preistiefs Ende 2016 und Ende 2017. Wie oben erwähnt, kam es danach zu mehrmonatigen Kursanstiegen von bis zu 25 Prozent. Da diese Marktteilnehmer sehr genau um ihr Geschäft wissen, ist zu erwarten, dass der preisliche Spielraum nach unten begrenzt ist. Wer weitere Informationen in Sachen Commercials sucht, wird auf der Website finviz.com, dann „Futures“ fündig.
  3. Anleger, die seit 2012 im Juli Gold kauften, konnte sich in vier von sechs Fällen über Gewinne in den nächsten Monaten freuen – und das in einem ausgewachsenen Bärenmarkt, der unseres Erachtens zu Ende geht und bald von einer Phase dauerhaft steigender Notierungen abgelöst wird. Von daher spricht auch von saisonaler Seite einiges für höhere Notierungen in den nächsten Monaten. Der Goldpreis kann zuvor unter Umständen jedoch noch tiefer gehen, bis 1.150 Dollar.
Quelle: www.sentimentrader.com

Unser Fazit: Viele Faktoren deuten darauf hin, dass die Gold-Pessimisten zur Unzeit pessimistisch sind. Wer Gold bereits im Depot hat, sollte sich von dieser negativen Stimmung nicht anstecken lassen. Und wer (zu)kaufen will, ist mit dem aktuellen Niveau ziemlich gut bedient – insbesondere, wenn nicht auf einmal, sondern in Tranchen gekauft wird.

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