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Mensch und Maschine Wie Robo-Advisor die Anlageberatung auf den Kopf stellen wollen

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Man möchte meinen, dass solche Angebote vor allem Dauer-Onliner zwischen 20 und 30 Jahren mit gesundem Spieltrieb ansprechen. Ist aber nicht so. „Unser durchschnittlicher Kunde ist Mitte 40 und männlich. Darunter sind viele Akademiker, Ärzte, Juristen und so weiter“, berichtet Lars Reiner, Geschäftsführer der Ginmon Vermögensverwaltung. Und warum heuern sie bei einem Robo an? „Oft haben sie alles Mögliche ausprobiert, sind vielleicht mit schlechtem Timing auf die Nase gefallen oder fühlen sich von Banken wegen hoher Gebühren und vieler Umschichtungen abgezockt“, meint Reiner.

                                         Quelle: Anbieter

Der Trend zur Robo-Beratung läuft. Nur ist es schwierig, ihn zu greifen. Nicht viele Robos melden, wie viel Geld sie verwalten. Und die bekannten Zahlen sind nicht sonderlich aktuell. Als Marktführer gilt Scalable, das im Mai die Marke von einer Milliarde Euro verwaltetem Vermögen knackte. Bei der Beratung Barkow Consulting schätzt man das Volumen in Deutschland auf über 2 Milliarden Euro. Für das Jahr 2021 rechnet man bei der Unternehmensberatung KPMG mit 22 Milliarden Euro.

Alles sieht nach einem Markt aus, auf dem die Teilnehmer noch eine Weile wie Pilze aus dem Boden schießen werden. Doch dann werden jene untergehen oder übernommen, die es nicht rechtzeitig schaffen, genug Geld für ihre Dienstleistung einzusammeln. Wen es trifft? Wir werden es erfahren.

Auf die Mutter kommt es an

Wohl dem, der einen finanziell potenten Partner hinter sich weiß. Scalable hat die Investoren Blackrock, Tengelmann Ventures und Holtzbrinck Ventures im Rücken. Die Liqid-Macher touren gerade durch London und suchen Investoren und Kunden. Anders sieht es bei Solidvest aus. Das ist eine direkte Tochter der angesehenen und gut laufenden Vermögensverwaltung DJE Kapital. Die Robos Quirion, Robin, Prospery und Warburg Navigator haben mit Quirin Bank, Deutsche Bank, ABN Amro und MM Warburg (in der Reihenfolge) Mutterbanken am Start, die ihren Töchtern notfalls noch etwas Taschengeld zustecken können. In solchen Fällen hängt es davon ab, wie viel Geduld die Mütter mit ihren Sprösslingen haben.

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