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Mercer: Deutsches Rentensystem schneidet sehr schlecht ab

Peter Doetsch
Peter Doetsch

Bei einer Analyse der Altersversorgung in 16 verschiedenen Ländern landet Deutschland auf Platz 13. Nur Japan, Indien und China sind schlechter. Für die Analyse bewertete Mercer zusammen mit dem Australian Centre for Financial Services die staatliche und betriebliche Altersversorgung (bAV) auf ihre Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität.

Ausschlaggebend für das schlechte deutsche Abschneiden sind laut Mercer die Defizite bei Nachhaltigkeit und Integrität der bAV. Beispiele hierfür seien der geringe Verbreitungsgrad, das Fehlen von Pflichtbeiträgen und die eher schwache gesetzliche Aufsicht über die Versorgungswerke. Nur beim Kriterium Angemessenheit glänzt Deutschland mit guter Bewertung. Peter Doetsch, Geschäftsführer von Mercer in Deutschland, führt das auf einen guten Versorgungsgrad bei den Durchschnittsverdienern zurück.

Das Land mit der besten Altersversorgung ist
laut Studie die Niederlande, gefolgt von Australien, der Schweiz, Schweden und Kanada. Typisch für diese Länder sind ein hoher Verbreitungsgrad der bAV oder Unterstützungsfonds für die staatliche Rente. In Deutschland ist die staatliche Rente noch komplett umlagefinanziert.

Doetsch räumt daher ein, dass der Vergleich zwischen Deutschland und anderen Ländern in der Studie etwas hinkt. „Die internationalen Rentensysteme lassen sich aufgrund ihrer Besonderheiten nicht eins zu eins vergleichen. Das deutsche System mit einer gesetzlichen Rentenversicherung ohne Kapitaldeckung sowie der Möglichkeit zu einer vollständig internen Finanzierung der bAV entspricht nicht dem internationalen Main Stream“, so Doetsch.

Dennoch zeige die Studie, dass für das deutsche System weitere Reformen nötig seien, so Doetsch weiter. Dazu zählten eine Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner, die Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer und mehr Kapitaldeckung von gesetzlichen und betrieblichen Renten.

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