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Merck-Streit Aktivisten protestieren an der falschen Adresse

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Die amerikanische Merck ist mit 44 Milliarden Dollar Umsatz im letzten Jahr und einer Marktkapitalisierung von 160,4 Milliarden Dollar deutlich größer als das deutsche Unternehmen, das auf geschätzte 11,1 Milliarden Euro Umsatz und einen Marktwert von 25,7 Milliarden Euro kommt.

Der Streit kochte hoch wegen der Rechte an “.merck” als Top-Level-Domain, die wie “.com” oder “.de” den hinteren Teil einer Internetadresse bildet. Im September erklärte ein Experte der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), dass keines der Unternehmen das andere von der Beantragung der Domain ausschließen könne. Die Verhandlungen mit der Vergabeorganisation für Internetadressen ICANN dauern an, erklärte Kley am 7. Februar.

Eine Option wäre, dass die beiden Unternehmen dem Beispiel von AbbVie folgen, das im letzten Jahr von seiner Mutter Abbott Laboratories abgespalten wurde und einen klar unterscheidbaren Namen annahm, sagte Calkins. “Es ist klar, dass es sich um unterschiedliche Unternehmen handelt, aber es ist auch klar, dass sie gemeinsame Wurzeln haben”, sagte er, “das könnte der beste Weg sein, das Problem zu lösen.”

Doch die deutsche Merck könnte weniger bereit sein, sich zu beugen. In der vergangenen Woche sagte Kley, er sei dagegen, dass in Medien-Erwähnungen außerhalb der USA und Kanada “KGaA” an den deutschen Firmennamen angehängt wird. Stattdessen forderte er, dass Merck & Co. außerhalb der Region als “MSD” und nicht als “Merck” oder auch “Merck & Co.” bezeichnet wird.

Die Proteste der letzten Woche zeigen, wie dringend eine Lösung ist. Stopaids hatte eine Gruppe von Aktivisten zum Londoner Büro von Merck geschickt, mit südafrikanischen Flaggen und Transparenten mit dem Logo der deutschen Firma und Aufschriften wie “Merck - für Gewinne bereit, Südafrikaner mit Füßen zu treten”.

Die Dachorganisation britischer HIV- Aktivisten stellte Fotos der Demonstration auf ihre Website und veröffentlichte eine Pressemeldung. Dabei war der Zuständige für die Branchen-Antwort auf den südafrikanischen Vorschlag ein Mitarbeiter von MSD Southern and East Africa, einer Tochter der US-Firma. Stopaids entschuldigte sich später bei der deutschen Merck.

Kley, ein ausgebildeter Jurist, kündigte an, “viel aggressiver” bei der Förderung der “echten Merck” vorzugehen und falls nötig rechtliche Schritte zu ergreifen. “Für mich ist es nicht vorstellbar, dass die Familie Merck, die den Namen seit 350 Jahren führt, ihren Namen und den des Unternehmens vergisst”, sagte Kley, “schließlich sind wir Merck in praktisch allen Ländern der Welt.”

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