Merger-Experte Kai Lucks
Fusionen in der Krise
Aktualisiert am 21.04.2020 - 11:09 Uhr
Kai Lucks ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions. Foto: Bundesverband Mergers & Acquisitions
Fusionen und Übernahmen sind ein komplexes Geschäft. Kai Lucks, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions, erklärt an Beispielen, warum sich Unternehmen dafür entscheiden und welche Probleme im Management auftauchen.
Value Act: Im Hedgefonds-Ranking folgt die aus San Francisco stammende Investmentgesellschaft ValueAct mit rund 18 Milliarden US-Dollar Kampagnen-Wert. Chef ist Jeffrey Ubben. Er gründete seinen Hedgefonds im Jahr 2000. Ubben glaubt, sich von anderen Aktivisten zu unterscheiden: „Ich denke, wir sind geduldiger als typische aktivistische Hedgefonds. Unsere Geldanlage ist langfristig ausgerichtet, meistens ist unser Kapital fest eingesetzt.“
Die Zahl der Konzerne, in die die 18 Milliarden investiert werden, ist außerdem begrenzt. 2015 waren Valeant Pharmaceuticals mit 21,28 Prozent, Microsoft Corporation mit 16,91 Prozent und Halliburton mit 8,19 Prozent die größten Positionen in Ubbens...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Value Act: Im Hedgefonds-Ranking folgt die aus San Francisco stammende Investmentgesellschaft ValueAct mit rund 18 Milliarden US-Dollar Kampagnen-Wert. Chef ist Jeffrey Ubben. Er gründete seinen Hedgefonds im Jahr 2000. Ubben glaubt, sich von anderen Aktivisten zu unterscheiden: „Ich denke, wir sind geduldiger als typische aktivistische Hedgefonds. Unsere Geldanlage ist langfristig ausgerichtet, meistens ist unser Kapital fest eingesetzt.“
Die Zahl der Konzerne, in die die 18 Milliarden investiert werden, ist außerdem begrenzt. 2015 waren Valeant Pharmaceuticals mit 21,28 Prozent, Microsoft Corporation mit 16,91 Prozent und Halliburton mit 8,19 Prozent die größten Positionen in Ubbens Portfolio. Der Hedgefonds achtet speziell darauf, zu den größten Investoren zu gehören, um damit besonderen Einfluss auf das Management nehmen zu können. Ubben scheint geduldiger, aber nicht nachsichtiger als seine Wettbewerber zu sein. Laut Bloomberg-Daten soll er seit dem Jahr 2000 in 75 Unternehmen Änderungen im Management durchgesetzt haben.
Cevian steht auf Rang drei im Hedgefonds-Rating, geführt von Lars Förberg, dem das Etikett „Der Schlachter von Stockholm“ angehängt wurde. Er trieb die Kampagnen gegen Thyssenkrupp voran, Teil eines Kampagnenwertes von 9,6 Milliarden US-Dollar. Die breite Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zog Cevian erstmals 2004 auf sich, als der Fonds sein Investment beim Versicherer Skandia, der zur schwedischen Old Mutual Gruppe gehört, innerhalb von zwei Jahren verdoppeln konnte.
Beim deutschen Kranhersteller Demag, ein Unternehmen aus dem Mannesmann-Konzern, dauerte die Wertverdopplung nur ein Jahr. Bei beiden Unternehmen wurde der Verkauf an einen größeren Konkurrenten durchgesetzt - ein weiteres Spezialgebiet der Schweden. Förberg ist zu langem Atem bereit.
Notfalls bleibt er bei Unternehmen über Jahre an Bord. Das Spezialgebiet des 53-Jährigen sind Konglomerate, deren Geschäftsmodelle zu komplex sind und bei denen sich Sparten möglicherweise gegenseitig behindern. Gelingt es ihm, das Management zum Umbau zu bewegen, etwa mit dem Teil-Börsengang einer Sparte, sorgt das meist für einen steigenden Gesamtwert und eine leichtere Führung des Unternehmens. Gegenpositionen wie übergreifende Synergien oder geringere Konjunkturabhängigkeiten werden außer Acht gelassen.
Third Point wird als die Nummer vier der großen Aktivisten gezählt. Die in New York ansässige Firma wurde 1995 von Daniel Loeb gegründet und steht im Eigentum ihrer Mitarbeiter. Sie verwaltet Aktiva von rund 17 Milliarden US-Dollar. Third Point gilt als einer der erfolgreicheren unter den Hedgefonds, mit einer Rendite von durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr. Die Strategie des Hauses wird auf der eigenen Homepage beschrieben als „…opportunistic investment style. We seek to identify situations with a recognizable catalyst which we anticipate will unlock value. We focus on delivering exceptional risk adjusted returns with limited market exposure.“
Wirkung auf die Zielunternehmen
Laut einer Studie des Wall Street Journals hätten Amerikas größte Konzerne durch den Einfluss aktivistischer Investoren ihre Dividendenauszahlungen und Aktienrückkaufprogramme erhöht, während sie ihre Investitionen in neue Betriebe und Anlagen drosseln. Insbesondere werden Langzeit-Investitionen wie Forschung und Entwicklung zurückgefahren.
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