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ETF der Woche: Der Xtrackers MSCI Mexiko im Check

Mexiko zwischen Zollrisiken und Wachstumschancen
Mexiko ist einer der wichtigsten Handelspartner der USA und nach Brasilien die zweitgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Noch ist der Handel zwischen den USA, Mexiko und Kanada im Rahmen des Nordamerika-Freihandelsabkommens weitgehend zollfrei. Doch Donald Trump, jüngst als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt und ins Amt zurückgekehrt, droht mit Einfuhrzöllen von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko.
Die Trump Administration kritisiert ein Ungleichgewicht im Handel, das zu Lasten der US-Wirtschaft geht. So behauptet Trump, chinesische Unternehmen würden Strafzölle umgehen, indem sie in Mexiko investieren. Darüber hinaus fordert Trump von der Regierung Mexikos Maßnahmen zur Verringerung des Drogenhandels und die Vermeidung illegaler Migration.
Mexikos Präsidentin Sheinbaum hat bereits auf die Vorwürfe reagiert und angekündigt, die Importe aus China zu reduzieren und die heimische Industrie zu stärken. Dazu wurde das Ziel ausgerufen, Mexiko mit seinen 130 Millionen Einwohnern bis 2030 zur zehntgrößten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen zu lassen. Derzeit liegt Mexiko noch auf Platz zwölf.
Der mexikanische Plan für das zukünftige Wachstum des Landes umfasst den Bau von mehr als 100 Industrieparks, den Ausbau der Straßen- und Bahninfrastruktur sowie Maßnahmen zur Förderung von Investitionen. So sollen zukünftig unter anderem Halbleiter für die Autoindustrie auch lokal produziert werden. Mexiko strebt an, seine Position über Handelsabkommen und eine verstärkte Durchsetzung der Zollvorschriften deutlich zu verbessern.

ETFs im Fokus
Rücksetzer können Kaufgelegenheiten bieten
Mit einer Rendite von Minus 23 Prozent hat der Xtrackers MSCI Mexico ETF (ISIN: LU0476289466) im abgelaufenen Jahr 2024 bereits viel Negatives vorweggenommen. Die Bewertungen der 25 großen und mittelgroßen Unternehmen, die im zugrundeliegenden MSCI Mexico NR Index enthalten sind, sind längst auf ein günstiges Niveau gefallen. So beträgt das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Unternehmen gerade einmal zehn, während die Dividendenrendite mit rund 5 Prozent überzeugen kann.
Das langfristig geschätzte Gewinnwachstum beträgt im Durchschnitt gut 10 Prozent und zeigt das Potenzial der mexikanischen Unternehmen auf. In den letzten Monaten bewegten sich die Kurse des thesaurierenden Aktien-ETFs weitgehend seitwärts. Erneute Rücksetzer könnten gute Kaufgelegenheiten bieten.
Basiskonsumgüter und Grundmaterialien dominieren
Der größte Anteil im MSCI Mexico NR Index, den der Xtrackers MSCI Mexico ETF vollständig physisch abbildet, entfällt auf Unternehmen aus dem Sektor der Basiskonsumgüter, die gut ein Drittel des Index ausmachen, gefolgt von den Sektoren Grundmaterialien und Finanzen.
Größter Titel ist mit einer Gewichtung von 12 Prozent der Finanzdienstleister Grupo Financiero Banorte SAB de CV, gefolgt von dem Getränkehersteller Fomento Economico Mexicano SAB de CV, auch Femsa genannt mit gut 11 Prozent und dem Metall- und Bergbau-Unternehmen Grupo Mexico S.A.B. de C.V., ebenfalls mit einem Anteil von rund 11 Prozent. Die Top 10 machen in der Summe 75 Prozent des Index aus und machen eine hohe Konzentration auf wenige Titel deutlich.
Der Xtrackers MSCI Mexico ETF wurde bereits im März 2010 in Luxemburg aufgelegt und verfügt über ein komfortables Fondsvolumen von rund 290 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,65 Prozent pro Jahr und ist damit nicht gerade günstig. Die Rendite über die letzten zehn Jahre fällt mit einem Wertzuwachs von 13,5 Prozent sehr mager aus, denn das entspricht einer jährlichen Steigerung um gerade einmal 1,3 Prozent. Auch im Drei- und Fünf-Jahreszeitraum sieht es nicht viel besser aus.
Positives Ende des Handelsstreits mit den USA bietet Kurspotenzial
Über die letzten zehn Jahre war der Xtrackers MSCI Mexico ETF kein lohnendes Investment und auch aktuell herrscht noch Unsicherheit, welche Auswirkungen die Amtsübernahme von Donald Trump als US-Präsident für die Menschen, das Leben und die Wirtschaft in Mexiko mit sich bringen wird. Doch viel Negatives scheint bereits eingepreist zu sein. Die Pläne der mexikanischen Regierung, das Land wirtschaftlich weiter nach vorne zu bringen, klingen sehr gut. Sollte der Handelsstreit mit den USA positiv ausgehen, kann es schnell zu einem kräftigen Turnaround kommen und dann wäre viel Kurspotenzial gegeben. In diesem Sinne: „El viva Mexico“!