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Aktualisiert am 08.08.2017 - 17:23 UhrLesedauer: 2 Minuten

M&G-Investmentspezialistin Banken und Biotechnologie interessant

Susanne Grabinger,  Investmentspezialistin M&G Investments
Susanne Grabinger, Investmentspezialistin M&G Investments

Der Ausgang der Wahlen in Frankreich könnte auf eine grundlegende Veränderung der politischen Stimmung in Europa hindeuten: Die Unzufriedenheit der Wähler muss nicht zwangsläufig nationalistischen Kräften zugutekommen. Damit rückt die fundamentale Lage der Wirtschaft wieder in den Vordergrund, die sich eindeutig verbessert hat.

Einen klaren Aufwärtstrend registrieren wir zum einen auf Unternehmensseite: Die Geschäftsklimaindizes liegen inzwischen so hoch wie zuletzt vor sieben Jahren. Auch die Gewinn-erwartungen der europäischen Unternehmen zeigen nach oben. Zum anderen sind die privaten Haushalte wieder zuversichtlicher. Die sinkende Arbeitslosigkeit in Europa spiegelt sich im Verbrauchervertrauen positiv wider – das lässt steigende Konsumausgaben erwarten.

Deflationssorgen vorerst vom Tisch

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Die Deflationssorgen scheinen sich vorerst erledigt zu haben. Gleichzeitig ist die Teuerungsrate noch nicht so hoch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einschreiten müsste. Was die Politik angeht, liegen wohl einige ruhigere Monate vor uns. Erst ab Herbst könnte der beginnende Wahlkampf in Italien wieder für Schlagzeilen und verstärkte Kursausschläge sorgen. Dessen ungeachtet finden wir europäische Aktien unverändert attraktiv – sie haben noch Bewertungsspielraum.

Der breite Markt in den USA ist uns dagegen zu teuer. Speziell bei defensiven Aktien haben Renditehunger und Sicherheitsbedürfnis der Anleger die Bewertungen auf ein Niveau getrieben, auf dem wir uns nicht mehr wohlfühlen. Interessant finden wir allerdings zyklische Segmente wie Banken und Biotechnologie. Hier sind die Bewertungen günstiger und die Gewinndynamik ist überdurchschnittlich. Bei steigenden Zinsen hätte speziell der Bankensektor dank wieder höherer Zinsmargen bessere Karten als andere Branchen.

Skeptisch sind wir bei klassischen Staatsanleihen. Die Zeiten dürften vorbei sein, in denen sie Renditen erzielten, die eher für risikoreiche Anlageklassen typisch sind. Gleichzeitig sind die Renditen vor allem deutscher Staatsanleihen noch sehr niedrig, und ihr Spread gegenüber US-Treasury-Papieren liegt fast auf Rekordniveau. Auch wenn die EZB ihre Geldpolitik kurzfristig nicht ändern dürfte, ist ein Renditeanstieg am langen Ende der Zinskurve möglich. Dann gilt es, flexibel zu sein. Gegebenenfalls kann man durch Short-Positionen von einem Renditeanstieg profitieren.

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