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Michael Gollits Darum mag Vermögensverwalter Hochzinsanleihen

Michael Gollits, Fondsmanager des OVID Infrastructure HY Income und Vorstand bei der von der Heydt & Co. AG
Michael Gollits, Fondsmanager des OVID Infrastructure HY Income und Vorstand bei der von der Heydt & Co. AG
Nicht nur in den USA sorgt derzeit Chesapeake mächtig für Unruhe. Gerüchte über eine drohende Pleite des zweitgrößten amerikanischen Schiefergas-Produzenten haben die Aktie auf Talfahrt geschickt. Seit Ende Januar haben sich die Titel halbiert – obwohl das Unternehmen eine drohende Insolvenz dementiert hat.

Chesapeake steht stellvertretend für eine ganze Branche: die amerikanische Frackingindustrie. Zum einen arbeiten die Unternehmen, die in Schiefergestein lagerndes Gas und Öl fördern, derzeit nicht kostendeckend. Die Produktion eines Fass Schieferöls kostet im Durchschnitt rund 60 US-Dollar. Am Markt ist aber gerade einmal nur gut die Hälfte zu erzielen. Zum anderen haben sich die Fracking-Unternehmen in  ihrer Boomphase stark über Anleihen finanziert. Angesichts der desolaten Preissituation am Ölmarkt befürchten die Rentenmärkte nun Zahlungsausfälle. Entsprechend hoch notieren die Risikoaufschläge für die Anleihen der Fracking-Unternehmen. Das strahlt auch auf ganz andere Branchen ab.

Dazu kommen allgemein Ängste vor einer erneuten Rezession der Weltwirtschaft, die kollabierten Preise auch für andere Rohstoffe als Öl und Gas sowie Befürchtungen, die Deutsche Bank und andere Finanzinstitute könnten zusammenbrechen. Das alles sorgt sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenmärkten für stark gestiegene Schwankungen. Immer mehr Investoren meiden Risiken und verkaufen entsprechende Papiere. Verschiedene Adressen sind dazu regelrecht gezwungen, da sie durch die in den vergangenen Wochen erlittenen Verluste ihre Risikobudgets für das Gesamtjahr bereits aufgebraucht haben.

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