Favoriten der Top-Vermögensverwalter Michael Gollits empfiehlt den Whitehelm Capital Listed Core Infrastructure
Lange hieß es unter Investoren: Infrastruktur geht immer, da kann man nichts falsch machen. Die Corona-Pandemie hat mit solchen Klischees aufgeräumt. Menschenleere Flughäfen führen Anlegern deutlich vor Augen, dass nicht alle Infrastruktur-Investments gleich sicher sind. Gut, wenn Fondsmanager nicht blind auf deren defensiven Charakter vertrauen, sondern Portfolios wetterfest machen.
Ursula Tonkin setzt sich mit dem Whitehelm Capital Listed Core Infrastructure (ISIN: IE00BYZKHC37) von Wettbewerbern ab. Die Fondsmanagerin vermeidet die oft in Infrastrukturfonds versteckte Abhängigkeit vom Ölpreis, in dem sie Pipeline-Betreiber vom Investment-Spektrum ausschließt. Diese Unternehmen werden auch vom integrierten ESG-Filter ausgesiebt.
Zudem sind alle Aktien im Portfolio gleich gewichtet. Nur Firmen, die vier Kriterien erfüllen, kommen überhaupt in die engere Auswahl. Dazu gehören konsistent vorhersehbare Cash Flows, die durch langfristige Verträge oder staatliche Regulierung geschützt sind. Die Preise sollten entweder per Vertrag oder durch Marktmacht des Unternehmens mindestens mit der Inflation steigen. Hohe Kapitalkosten, die vor Wettbewerb schützen, kombiniert mit hohen operativen Gewinnspannen, die das Geschäftsmodell stabilisieren, sind ebenfalls gefordert. Weiterhin sollen die Erträge so weit wie möglich unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung sein. Am Ende steht noch die Monopolposition des Unternehmens.
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So schrumpft ein Universum von 500 klassischen Infrastruktur-Aktien auf 180 zusammen. In Tonkins Portfolio finden sich beispielweise keine Logistikunternehmen oder Strom- und Gashändler. Diese Segmente sind wegen ihrer Konjunkturabhängigkeit vom Investment-Spektrum ausgeschlossen. Regulierte Versorger sind hingegen Teil des Portfolios.
Nach der Eingrenzung des Anlageuniversums beginnt das eigentliche Stockpicking für Tonkin. Ertrags- und insbesondere die Bilanzqualität spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine zu hohe Fremdfinanzierungsquote kann auch einem stabilen Geschäftsmodell den Hals brechen oder zumindest die Ertragsentwicklung beeinträchtigen. Dieser Qualitätsfokus erlaubte es Tonkin auch, in der Corona-Krise an ihren drei Beteiligungen an Flughäfen festzuhalten. Es handelt sich um den Flughafen Zürich, den Flughafen Paris und den spanischen Flughafenbetreiber Aena.