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Michael Gott von der Sutor Bank Was bei vielen Riester-Produkten falsch läuft

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Aktienquoten liegen unter 40 Prozent

Dieser einfache Zusammenhang wird bei vielen Riester-Produkten jedoch immer noch missachtet. Entweder – und das sind die meisten – bleibt die Aufteilung auf Aktien und Renten über die gesamte Laufzeit starr. Oder aber es wird zwar umgeschichtet, der Start erfolgt aber mit einem viel zu niedrigen Aktienanteil. Selbst bei den Varianten mit Fondssparplänen wird häufig ein viel zu geringer Anteil in Aktien angelegt. Bei manchen der beliebtesten Angebote gehen gerade einmal 40 Prozent des Geldes in Aktienfonds.

Das mag gut sein, um beim Verkauf der Produkte darauf hinzuweisen, dass es so gut wie kein Risiko gibt. Dafür aber werden diese Produkte auch nie wirklich nennenswert zu einem wirklichen Vermögensaufbau beitragen. Wer dagegen mit einem Anlagehorizont von weit über 20 Jahren einen Riestervertrag abschließt, kann getrost mit einer Aktienquote von 90 Prozent beginnen.

Ein weiterer Haken: Die Riester-Produkte sind letztlich auf die übliche Altersgrenze von 65 Jahren ausgerichtet. Zu diesem Zeitpunkt beziehungsweise nach der Mindestlaufzeit von 12 Jahren muss das angesparte Kapital in Cash-Form vorliegen und vom Produktanbieter quasi vorgezeigt werden. Dann entscheidet die Art des Vertrages über die weitere Verwendung: Entweder kann es komplett in eine Rentenversicherung eingezahlt werden, aus der dann eine lebenslange Rente bedient wird. Oder es kommen andere Modelle der Teilauszahlung und Verrentung in Frage.

Mit 65 aber haben die meisten Menschen noch 20 Jahre Lebenszeit vor sich. Selbst konservative Banker raten bei diesem Anlagehorizont noch zu einem stattlichen Aktienanteil. Warum sollte also, nur weil das Produkt fällig wurde und der Empfänger das Rentenalter erreicht hat, ab jetzt nur noch in Anleihen investiert werden? Genau dies aber tun viele Versicherer und nehmen Anlegern damit Renditemöglichkeiten.

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