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Michael Neumann von Dr. Klein Wie sich Covid-19 auf Bauzinsen und Immobilienkäufe auswirkt

Baustelle in einer Weseler Wohnsiedlung: Dr.-Klein-Chef Michael Neumann beantwortet drei Fragen zur Baufinanzierung.
Baustelle in einer Weseler Wohnsiedlung: Dr.-Klein-Chef Michael Neumann beantwortet drei Fragen zur Baufinanzierung. | Foto: imago images / Jochen Tack
Michael Neumann
Foto: Dr. Klein

1. Wie entwickeln sich die Bauzinsen während und nach der Krise?

Die Bauzinsen orientieren sich an der Rendite von Pfandbriefen sowie der Bundesanleihen. Bevor Sars-Cov-2 Deutschland in vollem Maße erfasst hat, flüchteten sich viele Anleger in die als sicher geltenden Bundesanleihen. Dadurch sank ihre Rendite und in der Folge fielen auch die Bauzinsen auf einen neuen historischen Tiefstand. Mit steigender Unsicherheit innerhalb Deutschlands sinkt die Nachfrage nach Bundesanleihen allerdings wieder. Bereits jetzt hat Deutschland einen Schutzschirm von 750 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Aller Voraussicht nach werden Konjunkturprogramme folgen, um die Nachfrage anzukurbeln und Schlüsselindustrien zu stärken.

Ich erwarte daher insgesamt ein Gesamtpaket jenseits der 1-Billion-Euro-Grenze. So notwendig und sinnvoll die staatlichen Hilfen in der aktuellen Situation auch sind, sie werden voraussichtlich einen Einfluss auf die Nachfrage nach Bundesanleihen haben und ihre Rendite wieder steigen lassen. Aus diesem Grund erwarte ich im Laufe des Jahres langsam anziehende Bauzinsen. Die Steigerung wird allerdings moderat bleiben – vor allem da die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin Staatsanleihen aufkauft und deren Renditen damit künstlich niedrig hält.

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Ein weiterer Faktor, der aktuell zu leicht steigenden und vor allem stark schwankenden Zinsen führt, ist eine gewisse Unsicherheit auf Seiten der Banken. Einige regionale Institute haben sich teilweise aus dem Markt zurückgezogen. Andere Banken passen ihre Risiko-Marge an, um das eigene Risiko möglichst gering zu halten. Auch werden steigende Zinsen schneller als zuvor an Kunden weitergeben.

2. Was sind die größten Herausforderungen für Immobilienkäufer?

Das unterscheidet sich je nach Bundesland und je nach Umfang der Einschränkungen. In Bayern beispielsweise ist es aktuell kaum noch möglich, eine Immobilie zu besichtigen. In anderen Bundesländern sind Besichtigungen zwar noch eingeschränkt möglich, dafür kann es schwieriger sein, einen Notartermin zu bekommen. Wer über ein solides Einkommen und ein festes Arbeitsverhältnis verfügt und die passende Immobilie findet, kann sie allerdings weiterhin problemlos finanzieren.

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