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Von in AktienLesedauer: 10 Minuten
Microsoft und Sam Altman
Microsoft und Sam Altman: Die Rückkehr des Open-AI-Chefs ist für Microsoft und sein Ziel, der weltweit führende Anbieter generativer KI-Dienste zu werden, von großer strategischer Bedeutung. | Foto: Imago Images / NurPhoto

Microsoft ist mit einer Marktkapitalisierung von über 2,5 Billionen Dollar und einem Portfolio an Produkten und Dienstleistungen, das von Betriebssystemen über Cloud Computing bis hin zu künstlicher Intelligenz reicht, eines der erfolgreichsten und einflussreichsten Unternehmen der Welt. Doch wie fing alles an? Wer sind die Gründer von Microsoft, wie haben sie das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist und welchen aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen muss sich Microsoft stellen?

In diesem Artikel werden wir diese Fragen beantworten und einen Blick auf die Gegenwart, die Zukunft und die Anfänge von Microsoft werfen.

Von Visionen zu Machtkämpfen: Der jüngste Krimi um Open AI

Die KI-Welt geriet in Aufruhr, als der Gründer von Chat-GPT, Sam Altman, am 17. November 2023 überraschend seinen Hut nehmen musste. Was folgte, war ein regelrechter Tumult bei Open AI, dem Unternehmen hinter dem innovativen Chat-GPT-Chatbot: Erst die Ankündigung, dass Altman zu Microsoft wechseln würde, was über 700 der 770 Mitarbeiter zu einem Aufschrei veranlasste, die seine Rückkehr und den Rücktritt des Vorstands forderten, der ihn entlassen hatte. Dann die plötzliche Kehrtwende am Mittwoch: Altman kehrte als CEO zurück, begleitet von der Ankündigung einer Neubesetzung des Verwaltungsrats.

Auslöser der Turbulenzen war ein Richtungsstreit innerhalb des Unternehmens. Es war eine hehre Idee, als Open AI 2015 von Sam Altman, Ilya Sutskever und Elon Musk ins Leben gerufen wurde: Künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln, die der Menschheit dient. Doch die Realität des gigantischen Rechenaufwands und der hohen Kosten machte sich in der Unternehmensstruktur bemerkbar. Eine profitable Sparte, die inzwischen 90 Milliarden US-Dollar wert ist und zu Microsoft gehört, wird von einem Non-Profit-Gremium überwacht. Das Ziel: Die KI-Entwicklung soll nicht außer Kontrolle geraten und im Einklang mit dem Gemeinwohl bleiben.

Doch der jüngste Führungswechsel und die internen Querelen zeigen die Schattenseiten. Die Rückkehr Altmans und die geplante Neubesetzung des Vorstands mögen wie eine Posse erscheinen, in Wirklichkeit handelt es sich um einen spannenden Krimi. Er zeigt den erbitterten Kampf um die Zukunft der künstlichen Intelligenz - ein Feld, auf dem es nicht nur um Visionen, sondern auch um Macht, Ziele und Milliarden geht. In diesem spannenden Drama bleibt Microsoft als Hauptinvestor im Fokus und könnte durch diese Episode sogar noch an Einfluss gewinnen. Microsoft ist schließlich nach mehreren Finanzierungsrunden mit 13 Milliarden US-Dollar an Open AI beteiligt und damit der einflussreichste Geldgeber.

Unabhängigkeit und Anpassungsfähigkeit: Microsofts Strategie im KI-Markt

Recht unbeeindruckt zeigte sich jedenfalls die Microsoft-Aktie. Der Kurs notiert in der Nähe seines Allzeithochs. Die vor einem Monat veröffentlichten Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen. Die Analysten haben in den zurückliegenden Tagen ihre Kursziele nach oben korrigiert. Aktuell liegt der durchschnittliche Schätzwert bei rund 407 US-Dollar. Damit hat die Aktie trotz der beeindruckenden Performance der vergangenen Monate nach Meinung der Fachleute noch Luft nach oben. Seit Jahresbeginn hat die Microsoft-Aktie bereits um 53 Prozent zugelegt, in den vergangenen fünf Jahren um 270 Prozent. Auch in den kommenden Jahren wird Microsoft nachhaltig zweistellig wachsen, sind sich die Experten einig.

Microsoft
Microsoft: Aktienkurs seit 2019 © Wikifolio

Die Microsoft-Aktie im Überblick:

  • ISIN: US5949181045
  • Marktkapitalisierung: 2.572 Milliarden Euro
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023): 38,99
  • Dividendenrendite 2023: 0,72 Prozent
  • Umsatz: 212 Milliarden US-Dollar
 

Microsofts Expansionskurs: Von KI-Chips bis zur Gaming-Übernahme

Denn Microsoft glänzt nicht nur mit seinem Engagement bei Open AI. Auch andere Entwicklungen lassen aufhorchen: So hat der Konzern kürzlich die ersten eigenen Chips für künstliche Intelligenz in der Cloud vorgestellt. Microsoft tritt damit in Konkurrenz zu Nvidia, die fast ein Monopol auf leistungsstarke Grafikprozessoren haben, die für das Training großer KI-Modelle benötigt werden. Neben Microsoft versuchen auch Intel und AMD seit längerem, Nvidia Paroli zu bieten.

Abseits von KI ist Microsoft mit Windows, Xbox und Co. ohnehin ein sehr gut aufgestellter Technologiekonzern, der zuletzt auch mit der Übernahme von Activision Blizzard die Weichen für künftiges Wachstum gestellt hat.

Die Geschichte von Microsoft: Visionen, Durchbrüche und Herausforderungen

Von den Anfängen 1975 bis heute - Ein Blick auf die Entwicklung von Microsoft und die aktuellen Entwicklungen des Technologieriesen.

Microsoft wurde am 4. April 1975 von Bill Gates und Paul Allen gegründet, zwei Freunden, die sich seit ihrer Schulzeit für Computer begeistern. Der Name Microsoft ist eine Kombination der Wörter „microcomputer“ und „software“, die den Tätigkeitsbereich des Unternehmens beschreiben sollten. Die erste große Chance für Microsoft ergab sich, als die Firma MITS, die den ersten kommerziellen Mikrocomputer Altair 8800 herstellte, das Unternehmen beauftragte, eine Programmiersprache namens BASIC für den Altair zu entwickeln. Dies war der Beginn einer langen Reihe von Softwareprodukten, die Microsoft für verschiedene Computerplattformen anbot.

Der Durchbruch von Microsoft

Der große Durchbruch gelang Microsoft jedoch erst 1980, als das Unternehmen von IBM, dem damaligen Marktführer bei Personalcomputern, ausgewählt wurde, das Betriebssystem für den IBM-PC zu liefern. Zu diesem Zweck kaufte Microsoft die Rechte an einem bestehenden Betriebssystem namens QDOS (Quick and Dirty Operating System) von einem anderen Unternehmen und modifizierte es zu MS-DOS (Microsoft Disk Operating System). Microsoft behielt die Lizenzrechte an MS-DOS und konnte es auch an andere PC-Hersteller verkaufen, die den IBM-Standard kopierten. Dadurch wurde Microsoft zum dominierenden Anbieter von Betriebssystemen für PCs und erzielte enorme Gewinne.

Der nächste große Schritt von Microsoft war, Windows zu entwickeln, eine grafische Benutzeroberfläche für MS-DOS, die vom Erfolg des Apple Macintosh inspiriert war. Die erste Version von Windows wurde 1985 veröffentlicht, aber erst mit Windows 3.0 im Jahr 1990 wurde es zu einem populären Produkt und verdrängte MS-DOS und andere Konkurrenten.

Die Entwicklung von Microsoft von damals bis heute

Microsoft hat durch die Erweiterung seines Softwareangebots und das Vordringen in neue Bereiche seine Marktmacht weiter ausgebaut. Die bekanntesten Produkte von Microsoft sind die Office-Suite mit Anwendungen wie Word, Excel, Powerpoint und Outlook, der Internet Explorer, der lange Zeit der meistgenutzte Webbrowser war, der Windows Media Player zum Abspielen von Multimedia-Inhalten und die Xbox, eine beliebte Spielkonsole. Microsoft hat auch eigene Hardwareprodukte entwickelt, wie die Surface-Reihe von Tablets und Laptops, die Microsoft-Maus, -Tastatur und -Webcam sowie die Holo Lens, eine Mixed-Reality-Brille.

Der Konzern war jedoch nicht immer erfolgreich und musste auch einige Rückschläge und Misserfolge hinnehmen. So wurde Microsoft in den 1990er und 2000er Jahren sowohl in den USA als auch in der EU mehrfach wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verklagt und musste hohe Strafen zahlen und Auflagen erfüllen. Außerdem verpasste Microsoft einige wichtige Trends wie das Aufkommen von Smartphones und sozialen Netzwerken und konnte sich hier nicht gegen die Konkurrenz von Apple, Google, Facebook und anderen behaupten. So musste Microsoft sein eigenes Smartphone-Betriebssystem Windows Phone einstellen, nachdem es nie einen nennenswerten Marktanteil erreichen konnte.

 

Die aktuellen Entwicklungen von Microsoft

Microsoft hat sich jedoch nicht entmutigen lassen und sich unter der Führung von Satya Nadella, der im Jahr 2014 das Amt des CEO von Bill Gates übernommen hat, neu erfunden und neu ausgerichtet. Nadella legte den Schwerpunkt auf Cloud Computing, künstliche Intelligenz und Innovation und führte eine Reihe erfolgreicher Initiativen und Produkte ein, die Microsoft wieder an die Spitze der Technologiebranche katapultierten.

Zu den wichtigsten Säulen von Microsoft gehören:

  • Azure: Eine Cloud-Plattform, die eine Vielzahl von Diensten wie virtuelle Maschinen, Datenbanken, Speicher, Analysen, KI, Blockchain und mehr anbietet. Azure ist nach Amazon Web Services der zweitgrößte Cloud-Anbieter der Welt und wächst schneller als der Marktführer.
  • Office 365: Eine Cloud-basierte Version der Office-Suite, mit der Anwender Dokumente, Tabellen, Präsentationen und E-Mails online erstellen, bearbeiten, gemeinsam nutzen und synchronisieren können. Office 365 hat mehr als 300 Millionen aktive Nutzer und ist eine wichtige Einnahmequelle für Microsoft.
  • Teams: Eine Kommunikationsplattform, die Chat, Videoanrufe, Dateifreigabe, Kalender, Aufgaben und mehr integriert. Teams wurde besonders während der Covid-19-Pandemie populär, als viele Menschen von zu Hause aus arbeiten mussten, und hat mehr als 250 Millionen aktive Nutzer.
  • LinkedIn: Ein soziales Netzwerk für berufliche Kontakte, das 2016 von Microsoft für 26,2 Milliarden US-Dollar übernommen wurde. LinkedIn hat mehr als 800 Millionen Mitglieder und ist eine führende Plattform für Einstellung, Karriereentwicklung, Lernen und Werbung.
  • GitHub: Eine Plattform für die Entwicklung und Verbreitung von Software, die Microsoft 2018 für 7,5 Milliarden US-Dollar erworben hat. GitHub hat mehr als 65 Millionen Entwickler, die mehr als 200 Millionen Repositories hosten, und ist die beliebteste Plattform für Open-Source-Projekte.
  • Minecraft: Ein Sandbox-Videospiel, das Microsoft 2014 für 2,5 Milliarden US-Dollar erworben hat. Mit mehr als 140 Millionen aktiven Spielern ist Minecraft eines der meistverkauften und einflussreichsten Spiele aller Zeiten.
  • Open AI: Eine auf künstliche Intelligenz spezialisierte Forschungsfirma, die seit 2019 von Microsoft mit Milliardeninvestitionen unterstützt wird. Open AI ist bekannt für seine Schreibsoftware Chat-GPT, eine leistungsstarke sprachgenerierende KI, die Texte zu verschiedenen Themen und in verschiedenen Stilen generieren kann.

Die Aktie von Microsoft ist auch in einer sehr großen Anzahl von Fonds und ETFs enthalten. Wenn du dich also dafür interessierst, in Microsoft zu investieren, aber nicht direkt in die einzelne Aktie investieren möchtest, haben wir hier für dich ETFs und Fonds herausgesucht, in denen ein hoher Prozentsatz an Microsoft-Aktien enthalten ist. Klick dich durch!

Stand der Daten: 27. November 2023

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