Anstieg von bis zu 19 Prozent In mittelgroßen Städten klettern die Mieten weiter
In vielen mittelgroßen Städten in Deutschland steigen die Mieten von Bestandswohnungen weiter. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Immowelt hervor. Experten des Online-Portals vergleichen darin aktuelle Mietpreise mit jenen von vor einem Jahr.
Das höchste Plus verzeichnen der Analyse zufolge Mittelstädte in Nordrhein-Westfalen. Minden befindet sich mit einem Plus von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an der Spitze. Dort ist der Quadratmeterpreis von 5,90 Euro im Vorjahr auf 7,00 Euro gestiegen. In Bergheim beträgt die Angebotsmiete im Mittel aktuell 8,40 Euro (plus 14 Prozent). Wesel am Rhein (7,10 Euro, plus 9 Prozent), Bad Salzuflen (6,80 Euro, plus 11 Prozent) und Velbert (6,60 Euro, plus 10 Prozent) weisen ebenfalls eine starke Preisdynamik auf.
Auch im Norden Deutschlands sind die Angebotsmieten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Nordhorn (7,60 Euro) und Neumünster (7,20 Euro) verzeichnen ein Plus von 12 beziehungsweise 9 Prozent.
Grund für das Mietpreis-Plus im Westen und Norden Deutschlands ist aus Sicht von Immowelt-Experten die gute Infrastruktur mittelgroßer Städte, die die Nachfrage steigert.
Am teuersten sind der Immowelt-Analyse zufolge weiterhin Mittelstädte im Süden Deutschlands, vor allem in Baden-Württemberg. Konstanz bleibt mit einem Quadratmeterpreis von 12,90 Euro die teuerste mittelgroße Stadt in Deutschland. Die Preiskurve scheint dort allerdings abzuflachen, der Anstieg von 3 Prozent ist vergleichsweise gering. Dieser Effekt zeigt sich auch in anderen Städten Baden-Württembergs. Ludwigsburg (12,10 Euro, plus 4 Prozent) und Friedrichshafen (10,80 Euro, plus 3 Prozent) verzeichnen nur ein geringes Plus.
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Auch in bayerischen Mittelstädten ist Wohnen teuer. In Rosenheim (11,10 Euro, plus 10 Prozent) und Landshut (10,70 Euro, plus 6 Prozent) sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahr nochmal stark gestiegen.
Das hessische Bad Homburg verzeichnet ebenfalls ein hohes Preisniveau und gehört das zweite Jahr in Folge zu den teuersten Mittelstädten in Deutschland. Nach einem Anstieg von 9 Prozent beträgt der Quadratmeterpreis im Schnitt dort nun 12,10 Euro.
In ostdeutschen Mittelstädten sind die Mieten am niedrigsten. In Plauen kostet ein Quadratmeter Wohnfläche 4,60 Euro (plus 2 Prozent). Görlitz ist trotz eines Anstiegs von 9 Prozent zweitgünstigste Mittelstadt mit einem Quadratmeterpreis von 5,00 Euro. Frankfurt (Oder) zählt mit Angebotsmieten von 5,90 Euro (plus 4 Prozent) ebenfalls zu den preiswertesten Mittelstädten in Deutschland. Cottbus (5,50 Euro) verzeichnet sogar einen Rückgang von 2 Prozent bei den Angebotsmieten.
In ländlichen Gebieten im Osten Deutschlands sinkt die Einwohnerzahl, was zu einer verminderten Nachfrage nach Wohnraum führt. Somit übersteigt das Angebot an Wohnungen die Nachfrage.
Hier finden Sie die Tabelle mit dem Mietpreis-Vergleich in deutschen Mittelstädten der Jahre 2021/2022.