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Immoscout24 verzeichnet höhere Nachfrage Mietpreise in Deutschland weiter gestiegen

Wohnungen im Münchener Stadtteil Ludwigsvorstadt
Wohnungen im Münchener Stadtteil Ludwigsvorstadt: Die bayerische Landeshauptstadt hat die höchsten Mietpreise pro Quadratmeter – am stärksten gingen die Mieten aber zuletzt in einer anderen Großstadt nach oben. | Foto: Imago Images / Sven Simon

Knapp 3 Prozent bei Bestandswohnungen, fast 4 Prozent bei Neubauten: Im zweiten Quartal 2022 sind die Angebotsmieten im Bundesdurchschnitt doppelt so stark angestiegen wie im Vorquartal, meldet Immoscout24. Grundlage für die Auswertung sind die auf der Plattform angebotenen Mietwohnungen. In Deutschland waren Bestandswohnungen demnach im zweiten Quartal im Schnitt für 7,66 Euro pro Quadratmeter inseriert, bei Neubauten waren es 10,59 Euro pro Quadratmeter.

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Für den starken Anstieg der Mietpreise seien vor allem die hohen Bauzinsen verantwortlich, analysiert Immoscout24. In der Folge ist die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern zum Kauf bereits spürbar gesunken, mehr Menschen suchen nun wieder nach einer Mietwohnung. Insbesondere für Berlin meldet das Portal einen deutlichen Anstieg der Nachfrage. So hätten Anbieter einer Bestandswohnung im zweiten Quartal im Schnitt 217 Anfragen pro Woche erhalten – und damit nochmals mehr als im Vorquartal (177). In Köln waren es noch 78 Anfragen pro Woche, in Hamburg 68.

 

„Durch das gestiegene Zinsniveau hat sich die zusätzliche Nachfrage von Kaufimmobilien in Richtung Miete verschoben“, sagt Thomas Schroeter, Geschäftsführer von Immoscout24. Wer eine Mietwohnung suche, habe dadurch nun noch mehr Konkurrenz. „Aufgrund der Lieferengpässe und enormen Kostensteigerungen im Neubau wird die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr dieses Jahr nicht erreichen können“, so Schroeter weiter. An dem Ziel müsse die Regierung aber festhalten, um mehr Menschen bezahlbaren Wohnraum bieten zu können.

Mieten kletterten in Hamburg am stärksten

Am stärksten ging es laut Analyse für die Mieten in Hamburg nach oben. Bei Bestandswohnungen verzeichnete Immoscout im zweiten Quartal ein Plus von 5 Prozent zum Vorquartal. Im Schnitt lag die Angebotsmiete in der Hansestadt bei 12,22 Euro pro Quadratmeter und damit erstmals über der Schwelle von 12 Euro. Eine Mietwohnung mit 70 Quadratmetern kostete damit in Hamburg im Durchschnitt 855 Euro Kaltmiete. Im Mietpreisvergleich der sieben größten deutschen Städte belegt die Hansestadt Platz vier.

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In Berlin stiegen die Angebotsmieten für Bestandwohnungen mit einem Plus von 1,4 Prozent weniger stark an als in den anderen Großstädten des Landes. Lediglich Düsseldorf lag mit 10,81 Euro darunter, Köln folgt nach Düsseldorf und Berlin mit durchschnittlich 11,58 Euro pro Quadratmeter auf Rang drei. Am teuersten ist weiterhin München mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 16,93 Euro. Mit einem Minus von 0,7 Prozent für Bestandsmietwohnungen auf 12,26 Euro pro Quadratmeter gab es unter den Großstädten einzig in Stuttgart im Vergleich zum ersten Quartal einen leichten Preisrückgang.

In Berlin legen Mietpreise für Neubauten deutlich zu

Bei Neubauwohnungen verzeichnete Immoscout24 dagegen mit 4,5 Prozent in Berlin den stärksten Preiszuwachs. Im Durchschnitt lag der Quadratmeterpreis im zweiten Quartal bei 15,37 Euro. Für eine Neubauwohnung mit 70 Quadratmetern müssen Mieter damit im Schnitt 1.075,90 Euro zahlen – mehr als in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart. Aber auch Frankfurt am Main und Stuttgart knackten im zweiten Quartal bei Neubauwohnungen zum ersten Mal die 15-Euro-Schwelle. Teuerste Stadt Deutschlands bleibt auch bei neu gebauten Wohnungen München mit fast 20 Euro pro Quadratmeter.

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Bis Jahresende erwartet Immoscout weitere Preissteigerungen. Für Gesamtdeutschland prognostiziert das Portal einen Anstieg von 6 Prozent für Bestands- und 8 Prozent für Neubau-Mietwohnungen. Am stärkten könnten die Mieten demnach in Hamburg steigen: Immoscout rechnet „aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage“ mit 8 Prozent Preissteigerung bei neuen Wohnungen sowie 9 Prozent im Bestand. Der geringste Preisanstieg der Angebotsmieten sei bei Bestandswohnungen in Düsseldorf und Neubauwohnungen in Köln mit jeweils drei Prozent zu erwarten.

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