Wer in Deutschland im vergangenen Jahr eine Wohnung gemietet hat, musste tiefer in die Tasche greifen als in den Vorjahren – und zwar nicht nur in Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin, sondern auch in Mittelstädten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern.

Das Online-Portal Immowelt hat sich die Mieten für Bestandswohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern in 110 Mittelstädten im vergangenen Jahr genauer angesehen und ein Ranking erstellt. Im Jahresvergleich stiegen die Mieten in 99 der untersuchten Mittelstädte. In 13 Städten liegt das Plus sogar im zweistelligen Prozentbereich. Die höchsten Preise zahlen Mieter im Süden Deutschlands – besonders Mittelstädte aus Baden-Württemberg sind ganz vorne im Preis-Ranking.

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Die zunehmende Dynamik der Mietpreise zeigt sich, wenn man einen Blick auf das 2021 wirft: In diesem Jahr sind die Preise nur in 90 Mittelstädten gestiegen – und nur in 6 Städten um 10 Prozent oder mehr.

 

 

Viele teure Mittelstädte liegen in der Nähe von Großstädten. Die dort oftmals noch höheren Mieten treiben Einwohner ins Umland. In Mittelstädten ist die Nachfrage jedoch oft höher als das Angebot. Zudem hat sich im vergangenen Jahr das Interesse an Mietwohnungen deutlich erhöht. In allen Mittelstädten stieg die Nachfrage im Jahresvergleich um satte 137 Prozent. Wegen der gestiegenen Bauzinsen können sich immer weniger Menschen Wohneigentum leisten und suchen nach Mietwohnungen. Außerdem setzt die hohe Zahl der Flüchtlinge, die wegen des Ukraine-Kriegs nochmal deutlich gestiegen ist, den Mietmarkt unter Druck.

Da die Bundesregierung ihre Neubauziele deutlich verfehlt und auf dem Zinsmarkt keine Entspannung in Sicht ist, übersteigt voraussichtlich auch in Zukunft die Nachfrage das Angebot in vielen Städten deutlich. Mieter müssen sich somit auf weitere Anstiege einstellen.

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