Mifid II: Oxfam und Foodwatch finden Schlupflöcher für Agrarspekulanten

· Kein Eingriff in den Schattenhandel
Die Richtlinie sieht keine Begrenzung der außerbörslich getätigten Transaktionen vor. Es ist also weiterhin möglich außerhalb der Börse über Verträge auf die Preisentwicklung von Agrarrohstoffen zu wetten.
· Positionslimits gelten nur pro Händler
Oxfam und Foodwatch fordern Positionslimits für ganze Händlerkategorien um zu verhindern, dass zahlreiche kleine und mittlere Akteure Preisblasen hervorrufen können
· Ausnahmen für Rohstoffhändler
Rohstoffhändlern ist es erlaubt weiterhin Termingeschäfte auf Agrarrohstoffe durchzuführen um sich gegen eventuelle Preissteigerungen abzusichern. In der Realität jedoch nutzen die Händler diese Möglichkeit häufig um selbst zu spekulieren. Oxfam und Foodwatch wollen daher die Streichung dieser Pauschalausnahmen erreichen. Lediglich Termingeschäfte, die nachweisbar in Bezug auf die realen Transaktionen der Unternehmen stehen, sollen nach Ansicht der beiden NGOs erlaubt sein.
Mitte Juni sollen die neuen Richtlinien beschlossen werden. Bundesfinanzminister Schäuble sagte zur Rolle Deutschlands in der geplanten Finanzmarktregulierung: „Wir wollen der Motor in diesem Prozess sein.“ Auf die Forderungen von Oxfam und Foodwatch verwies ein Sprecher des Finanzministeriums allerdings auf die zuständigen Aufsichtsbehörden. Forderungen wie Positionslimits für Händlerkategorien seien „unpraktikabel“.