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MiFID II und Kostentransparenz Das erste Quartal 2018 wird spannend

Claude Hellers, Fidelity-Vertriebschef in Deutschland, über die Herausforderung MiFID II: „Aktives Management wird noch bedeutsamer“
Claude Hellers, Fidelity-Vertriebschef in Deutschland, über die Herausforderung MiFID II: „Aktives Management wird noch bedeutsamer“

Herr Hellers, die MiFID-II-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Kann die Fondsbranche dem Jahreswechsel beruhigt entgegenblicken?

Claude Hellers: Die Branche bereitet sich intensiv vor, und wir unterstützen unsere Partner dabei seit Langem. Aber: Der richtige Test kommt in den ersten drei Monaten 2018. Die entscheidende Frage wird sein, wie Anleger beim Neugeschäft auf das Ausweisen der Kosten – hochgerechnet auf die nächsten fünf Jahre – reagieren. Das kann jetzt noch keiner beantworten. Hier sehe ich eine echte Herausforderung für viele Markteilnehmer. Das erste Quartal 2018 wird entsprechend spannend.

Welche Folgen hat MiFID II für aktive Manager?

Hellers: Ich bin davon überzeugt, dass wirklich aktives Management noch bedeutsamer wird, denn nur dann steht den Kosten auch ein echter, dem Kunden vermittelbarer Mehrwert gegenüber.

Hier kann Fidelity überzeugende Argumente liefern: Unsere Strategien zeichnen sich aus durch einen hohen Anteil an aktivem Geld, außerdem verfügt Fidelity mit einem weltumspannenden Netz aus knapp 200 hauseigenen Analysten über eine Research-Kompetenz, die in der Branche ihresgleichen sucht.

Unsere Analysten recherchieren direkt vor Ort: Sie besuchen Produktionsstätten und tauschen sich mit Kunden, Wettbewerbern, Lieferanten und unabhängigen Experten aus. Im Schnitt treffen sie so alle zehn Minuten ein Unternehmen. Zudem führen sie Kundenumfragen durch und nutzen selbst entwickelte Finanzmodelle, um den fairen Unternehmenswert beziehungsweise das Potenzial des Unternehmens zu ermitteln.

Das sind nur ein paar Beispiele, mit denen wir den Mehrwert von aktivem Management deutlicher machen können.

Research ist ein wichtiges Stichwort mit Blick auf MiFID II. Verkürzt gesagt müssen demnächst die Kunden für das Research bezahlen.

Hellers: Ja, in Zukunft wird das Research von Drittanbietern kostenpflichtig sein – und der Regulierer wird darauf achten, dass es auch nicht über Gegengeschäfte refinanziert wird. Vor diesem Hintergrund könnte MiFID II zu einer Konsolidierung unter den Research-Anbietern führen. Wie gesagt: Fidelity ist, anders als viele andere Asset Manager, nur in geringem Umfang auf externes Research angewiesen. Unsere Analysten stellen ihr Wissen nur für unsere Fondsmanager bereit – das ist ein großer Vorteil.

Sie haben gerade von Konsolidierung gesprochen – wie verändert MiFID II das Geschäft für Asset-Manager?

Hellers: MiFID II führt an vielen Stellen zu erheblichen Veränderungen, deren Folgen noch nicht absehbar sind. Wir sehen aber, dass MiFID II schon jetzt zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen der Vertriebsstelle, also der Bank oder dem Berater, und dem Produktpartner führt. Das ist eine spürbare Auswirkung der neuen Anforderungen zum Datenaustausch, aber auch der Zielmarktbestimmung. Eine Folge dürfte sein, dass sich viele Vertriebe auf weniger Produktpartner als in der Vergangenheit konzentrieren werden. Dabei wird entscheidend sein, welchen Mehrwert die Produktpartner den Vertrieben bieten können.

Was heißt das konkret?

Hellers: Wir haben schon in den vergangenen zwölf Monaten intensiv das Thema MiFID II beispielsweise in regionalen Expertengesprächen oder Webinaren besetzt und unser Wissen an den Tisch gebracht. So hat zum Beispiel Gerd Daufenbach, unser Head of Compliance, Vorträge gehalten und mit den Kunden diskutiert. Die Teilnehmerzahlen zeigen das große Interesse. Die Roundtables waren ausgebucht und die Webinare gehörten zu den bestbesuchten Telefonkonferenzen in diesem Jahr. Das werden wir natürlich fortsetzen und hier und an vielen anderen Kontaktpunkten den fachlichen Austausch mit unseren Kunden intensivieren.

Welche Vorteile entstehen durch MiFID II Ihrer Einschätzung nach?

Hellers: Bei allen Herausforderungen, die MiFID II mit sich bringt: Im Vergleich zu anderen Wertpapierprodukten haben Investmentfonds den Vorteil, dass sie durch die OGAW bereits seit vielen Jahren sehr stark reguliert und damit schon lange für einen breiten Markt geeignet sind. Mit der MiFID-II-Regulierung werden strukturierte Produkte dagegen als komplex eingestuft und müssen nun mit den entsprechenden Warnhinweisen verkauft werden. Das sorgt in meinen Augen für mehr Transparenz und einen gerechteren Wettbewerb.

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Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage der wesentlichen Anlegerinformationen, des letzten Geschäftsberichtes und – sofern nachfolgend veröffentlicht – des jüngsten Halbjahresberichtes getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufes und können kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt/Main oder über www.fidelity.de angefordert werden. Die FIL Investment Services GmbH veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen, erteilt keine Anlageempfehlung/Anlageberatung und nimmt keine Kundenklassifizierung vor. Diese Informationen dürfen ohne vorherige Erlaubnis weder reproduziert noch veröffentlicht werden. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Fremdwährungsanlagen sind Wechselkursschwankungen unterworfen. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das „F-Symbol“ sind Markenzeichen von FIL Limited. Herausgeber: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus. Stand, soweit nicht anders angegeben: 01.09.2017.

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