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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Social Impact Investing So funktionieren Mikrofinanz-Fonds

Günther Kastner, Investmentchef der C-Quadrat Asset Management und Gründer der C-Quadrat Marke Vision Microfinance
Günther Kastner, Investmentchef der C-Quadrat Asset Management und Gründer der C-Quadrat Marke Vision Microfinance

Investieren mit gutem Gewissen und gleichzeitig eine attraktive Rendite-Chancen nutzen: Für immer mehr private und auch institutionelle Anleger spielen neben der ökonomischen Rendite auch soziale und ethische Aspekte bei der Anlageentscheidung eine wichtige Rolle. Das Interesse der Anleger an nachhaltigen Investmentlösungen steigt seit Jahren. Dies belegen aktuelle Studien: So ist der Gesamtmarkt der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Daten des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf rund 420 Milliarden Euro gewachsen. Weltweit hat sich das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in den vergangenen zehn Jahren auf 23 Billionen USD versechsfacht – so die Global Sustainable Investment Alliance.

Eine Möglichkeit, mit seiner Anlageentscheidung neben einer stetigen Rendite auch soziale und ethische Aspekte abzudecken, stellen Social Impact Investments wie Mikrofinanz dar. In scharfer Abgrenzung zur Entwicklungshilfe geht es bei Mikrofinanz-Produkten um zwei Dinge: Erstens, dass die Kleinstunternehmer in Emerging Markets wie Afrika, Südamerika, Südostasien oder auch diversen GUS-Staaten Hilfe zur Selbsthilfe erhalten. Und zweitens, dass der Anleger einen fairen Ertrag aus seinen Investments erzielen kann.

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Die Idee der Mikrofinanz geht auf Muhammad Yunus aus Bangladesch zurück. Der Wirtschaftsprofessor und Erfinder der Mikrokredite gründete 1983 die Grameen Bank und erhielt 2006 für seine effektive und einfache Idee, Arm und Reich wirtschaftlich zusammenzuführen, den Friedensnobelpreis. Ein Jahr zuvor hatte die UNO das Jahr der Mikrofinanz ausgerufen, um durch kleine und direkte Kredite an Menschen in Entwicklungsländern die Armut zu bekämpfen.

Durch den Zugang zu regulierten Finanzdienstleistungen sind die Kreditnehmer nicht mehr von Kredithaien abhängig, die teilweise 100 Prozent Zinsen verlangen. Wenn sie den Kredit über Mikrofinanzinstitute (MFI) abschließen, gibt es fixe Konditionen, eine fixe Laufzeit und obendrauf auch noch eine Beratung. Die Beratungs- und Betreuungsleistung der MFI schlägt sich auch in der Rückzahlungsrate nieder, die mit 96 bis 98 Prozent sehr hoch ist. Dies liegt unter anderem auch daran, dass der Markt für Mikrokredite durch staatliche Regulierungen gestärkt wurde. In der Regel liegen die Darlehen bei Beträgen von 50 bis 5.000 US-Dollar. Den Kreditnehmern eröffnen sich durch die Kredite völlig neue Möglichkeiten, wie die Gründung einer Werkstatt, die Eröffnung eines Lebensmittelladens oder auch der Kauf eines Taxis. In den vergangenen 40 Jahren haben circa eine halbe Milliarden Menschen in Schwellenländern Mikrokredite genutzt.