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Fonds der Woche: Millennium Global Opportunities im Porträt

Der neue alte US-Präsident Donald Trump sorgt für immer mehr Unruhe und verunsichert die Marktteilnehmer auf der ganzen Welt. Seine America-First-Kampagne gipfelte zuletzt in einer – in vielen Augen – völlig überzogenen Zollpolitik, bei der niemand weiß, ob diese so nun auch wirklich umgesetzt wird oder ob man nur die Grenzen in einem sich androhenden Handelskrieg auslotet.
Es ist sehr schwer ab...
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Der neue alte US-Präsident Donald Trump sorgt für immer mehr Unruhe und verunsichert die Marktteilnehmer auf der ganzen Welt. Seine America-First-Kampagne gipfelte zuletzt in einer – in vielen Augen – völlig überzogenen Zollpolitik, bei der niemand weiß, ob diese so nun auch wirklich umgesetzt wird oder ob man nur die Grenzen in einem sich androhenden Handelskrieg auslotet.
Es ist sehr schwer abzusehen, welche Konsequenzen das für die weitere Entwicklung der Kapitalmärkte, der Zinsen, der Inflation, der Kaufkraft et cetera hat, sodass Investitionen am Kapitalmarkt wohlüberlegt sein müssen. Daher könnte jetzt die Zeit der flexiblen Mischfonds – oder besser Multi-Asset-Fonds – kommen. Gerade der plötzlich aufgetretene Gleichlauf der Aktien- und Rentenmärkte in den vergangenen Jahren zeigte doch deutlich, dass einfache Mischfonds, bestehend aus Aktien und Renten, nicht immer die beste Entscheidung sind beziehungsweise waren.
Aber anstatt rein auf die Karte Aktie zu setzen, könnte ein flexibler aktienorientierter Ansatz eine Alternative darstellen. Wir stellen heute einen wachstumsorientierten Multi-Asset-Ansatz vor, der sehr flexibel reagieren kann und auch aktiv auf Rohstoffe und Derivate setzt. Es handelt sich hierbei um den Millennium Global Opportunities P (ISIN: LU0140354944). Der Fonds wurde bereits 2003 lanciert und 2018 umgetauft. Er wurde über die Jahre mehrfach ausgezeichnet (unter anderem: Lipper Fund Awards 2015/2016/2021/2022).
Die Macher
Einer der beiden heute verantwortlichen Manager – Christoph Lampert – ist bereits seit 2008 an Bord, der zweite des Duos dürfte vielen noch aus seiner Zeit bei der DWS ein Begriff sein: Henning Gebhardt, der seit 2022 zum Managementteam gehört. Er war viele Jahre unter anderem als Leiter des globalen Aktiengeschäfts und CIO Europe für die DWS-Gruppe aktiv. Im Anschluss war er bei Berenberg Leiter des Wealth- & Asset Managements.
Er und die von ihm verantworteten Fonds wurden etliche Male (Morningstar, Feri, Sauren und Lipper, zuletzt 2016 als Fondsmanager des Jahres) ausgezeichnet. Die beiden sind nun als geschäftsführende Gesellschafter bei der Hollyhedge Consult mit Sitz in Frankfurt aktiv und Portfolioadvisor für den Fonds.
Die Philosophie
Ziel ist es, mittelfristig eine positive Rendite zu generieren und dabei eine Outperformance gegenüber der Vergleichsgruppe zu erzielen. Dies soll mit einer vertretbaren Volatilität erreicht werden. Der globale Ansatz erfolgt ohne jegliche Bindung an eine Benchmark und es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Marktkapitalisierung von Titeln oder dem Rating bei Renten.
Als Richtschnur dient eine 60/40 Aktien/Renten-Allokation. Derivate werden sowohl zur Absicherung als auch mittels Stillhaltergeschäften zur Vereinnahmung von Optionsprämien genutzt. Auch der Einsatz von Rohstoffen (in der Regel Zertifikate und/oder Commodity Swaps) wird aktiv genutzt.
Der Prozess
Als strukturelle Wachstumsthemen hat das Management – unabhängig, ob für Aktien, Renten und Rohstoffe – die folgenden Bereiche identifiziert:
- demografischer Wandel (Alterung, Ernährung, Gesundheit)
- Wohlstandsentwicklung (Millennials, finanzielle Beteiligung, Luxusgüter)
- Sicherheit (IT-Sicherheit, Cybersecurity, Verteidigung)
- Digitalisierung (Automatisierung, Computerisierung, Kommunikation, KI)
- Klimawandel (erneuerbare Energiegewinnung, Energietransformation)
- Rohstoffe (Seltene Erden, Kupfer, Gold, Silber)

Per März 2025 ist das Portfolio zu 8 Prozent im Themenbereich demografischer Wandel, zu 31 Prozent im Bereich Digitalisierung, zu 16 Prozent im Bereich Wohlstandsentwicklung, zu 11 Prozent im Bereich Klimawandel und zu 14 Prozent im Bereich Rohstoffknappheit allokiert.
Einzeltitel
In diesen Bereichen sucht das Management global bottom-up nach geeigneten Anlagemöglichkeiten. Hierbei setzt man auf internationale Research-Häuser und hat sich aufgrund des Standings ein Netzwerk aufgebaut und so Zugang zu bedeutenden Strategen. Das Management legt auch großen Wert auf direkte Kontakte in die jeweilige Unternehmensführung. Der Ansatz erfolgt rein diskretionär.
Auf der Aktienseite achtet man auf eine Wettbewerbsposition mit klarem Wachstumsprofil. Ebenso wichtig sind eine hohe Profitabilität, starker Cashflow, positiver CFROI, nachhaltige Dividendenfähigkeit, eine starke Bilanz und eine angemessene Bewertung. Fremdwährungen werden selektiv abgesichert und das Portfolio laufend überwacht. Die Positionen (maximal 2 Prozent je Titel) werden in der Regel in zwei Schritten aufgebaut; da die Initialgröße bei 1 Prozent liegt, ist die Position schnell aufgebaut. Verschlechtert sich der fundamentale Ausblick eines Unternehmens, wird die Position reduziert. Findet man eine bessere Alternative, wird verkauft.
Anleihenselektion
Hier setzt das Management auf europäische und amerikanische Emittenten, unabhängig ob Staatsanleihen, Unternehmens- oder Wandelanleihen. Die Kandidaten werden quantitativ analysiert (Verzinsung, Liquidität und Bonität) und auch die Bewertung muss stimmen. Hier achten die Fondslenker auf die Rendite, das Zinsumfeld, Cash-Flow und Bilanz. Auch die Rentenseite des Portfolios wird laufend überwacht.
Nachhaltigkeit
Der Millennium Global Opportunities ist ein gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung eingestufter Fonds. Insofern spielen die Nachhaltigkeitskriterien bei der Titelselektion – sowohl Aktien als auch Renten – eine wichtige Rolle und sind fix im Anlageprozess integriert. MSCI ESG vergibt ein AA-Rating und Morningstar drei Globen.
Das Marktumfeld
Welches Marktumfeld wirkt sich tendenziell positiv auf die Entwicklung des Fonds aus und in welchen Marktphasen/-konstellationen hat der Ansatz beziehungsweise die Strategie eher „Probleme“? „Da die Strategie einen sehr hohen Anteil an Wachstumstiteln hat, tut sie sich in Korrekturphasen, insbesondere des Nasdaq, schwer. Stark steigende Zinsen wie 2022 können zudem einen deutlich negativen Einfluss haben. Das Portfolio ist nicht defensiv aufgestellt und dürfte in positiven Marktphasen besser performen“, erklärt Henning Gebhardt.
Und welche Faktoren haben am meisten zur Performance des Fonds beigetragen? „Dominierend ist die Aktienauswahl. Allerdings haben auch Positionen in Rohstoffzertifikaten (Xetra Gold, Commodity Swaps oder Kupferzertifikate) und Stillhalterpositionen in Optionen positiv beigetragen. Absicherungen hatten einen negativen Einfluss. Dieses wird aber bewusst in Kauf genommen, um mögliche Drawdowns in sehr unsicheren Zeiten zu vermeiden.“
Die Ergebnisse
- Sektor: Mischfonds flexibel Welt
- Auflegung: 01.07.2003
- Ertragsverwendung: ausschüttend
- Fondsgesellschaft: Hansainvest
- ISIN: LU0140354944
- Performance YTD: -5,92%
- Performance 1 Jahr: 1,49%
- Performance 3 Jahre: -2,37%
- Performance 5 Jahre: 22,16%
- Performance 10 Jahre: 17,27%
- Volatilität 3 Jahre: 9,36%
- Volumen in Mio. EUR: 30
- Währung: EUR
Das Fazit
Das Managementteam des Millennium Global Opportunities folgt einem diskretionären, benchmarkfernen Ansatz und hat die neue Strategie im Fonds nach und nach – wenn auch mit Schwierigkeiten – umgesetzt. Das Konzept ist mit den Wachstumsthemen klar definiert. Als SFDR-8-Fonds werden auch ESG-Themen berücksichtigt.



